Friedrich-August-Kreuz

Friedrich-August-Kreuz, I. Klasse, an Schraubscheibe (Hersteller: Firma „Otto Schickle“)

Das Großherzoglich Oldenburgische Friedrich-August-Kreuz ist ein am 24. September 1914 durch Großherzog Friedrich August von Oldenburg in zwei Klassen gestifteter Orden für Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften als Teilnehmer des Ersten Weltkrieges, die sich zuvor durch besondere Leistungen hervorgehoben hatten. Die Voraussetzung, um das Ehrenzeichen erlangen zu können, war das Vorweisen einer näheren Beziehung zum Großherzogtum Oldenburg. Für Heimatverdienste wurde das Kreuz der II. Klasse auch an Daheimgebliebene am Nichtkämpferband (an einem Band in „verkehrten“ Farben) verliehen.

Nach erfolgter Meldung durch den Regimentskommandeur begrüßt der Großherzog Friedrich August von Oldenburg (1852–1931) sein Regiment (8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70). Der Großherzog trägt die Regimentsuniform mit den Abzeichen eines preußischen Generals der Kavallerie. Regimentschef Friedrich August und die Offiziere des Regiments tragen den kleinen Dienstanzug und Helm mit Spitze. Hinter dem Großherzog stehend sein Flügeladjutant Oberst von Jordan, entsprechend seiner Dienststellung mit den Abzeichen eines oldenburgischen Flügeladjutanten.

Erläuterung

Große Ordensschnalle des Obersten Heinrich Selkmann mit elf Auszeichnungen; 5. von links: Friedrich-August-Kreuz, II. Klasse am Kämpferband mit der Spange „Vor dem Feinde“.

Hintergrund

„Gestiftet wurde diese Auszeichnung am 24. September 1914 durch Großherzog Friedrich August. Das Friedrich August Kreuz wurde an Soldaten des Großherzogtums verliehen, die sich im 1. Weltkrieg hervorragend ausgezeichnet haben. Zu den Verdiensten zählte auch Heimatverdienst. Personen, die dem Stifter und dem Land nahe gestanden haben, konnten ebenfalls für Verdienste im Kriege ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnung bestand aus 2 Klassen. Die Auszeichnung mit der 1. Klasse war an die vorherige Verleihung der 2. Klasse gebunden. Die 1. und 2.Klasse dieser Auszeichnung wurden stets zusammen getragen. Am 20. September 1918 wurde für die 2. Klasse noch eine Bandspange gestiftet mit der Aufschrift – VOR DEM FEINDE -. Diese mit erhöhtem glatten Rand und gekörnter Innenseite. Befestigt wurde die Spange mit 2 Splinten auf der Rückseite. Maße sind 35 mm x 6,5 mm. Der Entwurf der Kreuze stammt von Oberst und Flügeladjutant von Jordan. Bei Verleihungen nach der Stiftung der Spange wurde diese gleich mitverliehen. Die Inhaber vorher verliehener Kreuze konnten sich die Spange auf eigene Kosten selbst beschaffen. Es sind auch Kreuze aus geschwärztem Kriegsmetall gegen Ende des Krieges verliehen worden.“

Entwurf

Der Entwurf des Kreuzes stammte vom langjährigen Flügeladjutanten des Großherzogs, Oberst von Jordan.

Klassen

• I. Klasse (Steckkreuz)
  • Für die I. Klasse lassen sich insgesamt 2.339 Verleihungen nachweisen.
• II. Klasse am Kämpferband
  • Die II. Klasse wurde ca. 27.500 mal verliehen.
• II. Klasse am Nichtkämpferband

Aussehen

Orden

Das aus schwarzem Eisen geprägte Kreuz ähnelt dem Eisernen Kreuz. In der Mitte sind die Initialen des Stifters „F A“ für Friedrich August zu sehen. Im oberen Kreuzarm ist eine Krone und im unteren Kreuzarm die Jahreszahl 1914 enthalten. Zwischen den Kreuzarmen windet sich ein Lorbeerkranz. Die Rückseite des Kreuzes ist glatt.

Bandspange

Das Ordensband ist dunkelblau mit ponceauroten Seitenstreifen. Nichtkämpfer erhielten das Kreuz am umgekehrten Band – ponceaurot mit blauen Seitenstreifen.

Trageweise

I. Klasse

Die I. Klasse ist ein Steckkreuz und wird an der linken Brust getragen. Im Falle des Vorhandenseins des Eisernen Kreuzes I. Klasse wird das Friedrich-August-Kreuz unterhalb des Eisernen Kreuzes getragen.

II. Klasse

Die II. Klasse, die kleinere Ausmaße als die I. hat, wird am Band des Hausordens an der Großen Ordensschnalle bzw. als Bandspange an der Kleinen Ordensschnalle (Feldspange) getragen.