Die Gartenlaube

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Die Gartenlaube

Die Gartenlaube, ab 1938 mit dem verändertem Titel Die neue Gartenlaube, ist das erfolgreichste Produkt der deutschen Pressegeschichte. Begründet wurde sie nach der sogenannten Revolution 1848/49 im Jahre 1852 von ihrem Verleger Ernst Keil, der verantwortliche Schriftleiter war Ferdinand Stolle. Die Zeitschrift erschien wöchentlich und wurde ebenso in Jahresausgaben herausgegeben. Für die Zeitschrift konnten im Laufe ihres Bestehens eine Reihe namhafter Schriftsteller und Wissenschaftler als Autoren gewonnen werden. Felix Dahn wurde bereits in den 1860er Jahren einer der Hausautoren der „Gartenlaube“; Untertitel: Illustrirtes Familienblatt, später Illustriertes Familienblatt.

Konzept und Inhalt

Das erfolgreiche Konzept lag im Einsatz von Bildern, verbunden mit unterhaltendem und belehrendem Text des ebenso kommentierenden wie informierenden Blattes speziell für ein bürgerliches Publikum. Darüber hinaus gab es auch eine Kinder-Gartenlaube.

Im Vorwort der ersten Ausgabe heißt es demzufolge:

Das Vorwort der ersten Ausgabe
„Wenn ihr im Kreise Eurer Lieben die langen Winterabende am traulichen Ofen sitzt oder im Frühlinge, wenn vom Apfelbaume die weiß und rothen Blüthen fallen, mit einigen Freunden in der schattigen Laube – dann leset unsere Schrift. Ein Blatt soll’s werden für’s Haus und für die Familie, ein Buch für Groß und Klein, für Jeden, dem ein warmes Herz an den Rippen pocht, der noch Lust hat am Guten und Edlen! Fern von aller raisonnirenden Politik und allem Meinungsstreit in Religions- und andern Sachen, wollen wir Euch in wahrhaft guten Erzählungen einführen in die Geschichte des Menschenherzens und der Völker, in die Kämpfe menschlicher Leidenschaften und vergangener Zeiten.
Dann wollen wir hinaus wandern an der Hand einen kundigen Führers in die Werkstätten des menschlichen Wissens, in die freie Natur, zu den Sternen des Himmels, zu den Blumen des Gartens, in die Wälder und in die Eingeweide der Erde, und dann sollt Ihr hören von den schönen Geheimnissen der Natur, von dem künstlichen Bau des Menschen und seiner Organe, von Allem, was da lebt und schwebt und kreucht und schleicht, was Ihr täglich seht und doch nicht kennt. Und was außerdem noch von Interesse ist im Thun und Treiben der Menschen – Ihr sollt’s finden in unserm Blättchen, das zu alle den Dingen, die wir Euch bieten, auch noch verzierende und erklärende Abbildungen bringt von anerkannten Künstlern.
So wollen wir Euch unterhalten und unterhaltend belehren. Ueber das Ganze aber soll der Hauch der Poesie schweben wie der Duft auf der blühenden Blume, und es soll Euch anheimeln in unsrer Gartenlaube, in der Ihr gut-deutsche Gemüthlichkeit findet, die zu Herzen spricht.“

Inhaltlich überwogen sowohl zeitgeschichtlich relevante Themen als auch Fortsetzungsromane. So entstand ein später oft imitierter Prototyp der für das 19. Jahrhundert spezifischen Presse, das klassische „Familienblatt“, das sich über mehrere Generationen hinweg als „Hausfreund“ und „Berater“ mit Romanen und Erzählungen, aber auch mit Reportagen und Aufsätzen, beispielsweise zu pädagogischen und medizinischen Fragen, als Ratgeber anbot. Die Auflagenhöhe stieg infolgedessen auf mehrere Hunderttausend an. Da die Gartenlaube sowohl in der gemeinsamen Familienlektüre gelesen wurde, wie auch in zahlreichen Leihbibliotheken und Cafés als Auslage zur Verfügung stand, beläuft sich die Schätzung der eigentlichen Leserschaft zu ihren Glanzzeiten auf mehrere Millionen. Das vorläufige Ende für die Zeitschrift erfolgte erst im Jahre 1944. Die Zeitschrift erscheint wieder seit 1982.

„Die Gartenlaube“ stellt mittlerweile eine ebenso umfassende wie unverzichtbare Quelle zur deutschen Kulturgeschichte dar.

Bildergalerie

Bericht aus dem Jahre 1863 über das Leben Eleonore Prochaskas:


Bericht aus dem Jahre 1863 über das Leben Nicolaus Lenaus:


Bericht aus dem Jahre 1890 über die Rückgabe Helgolands:


Auszüge aus der Ausgabe 24 des Jahres 1915:

Siehe auch

Literatur

  • Die Gartenlaube 1853–1937 / Die neue Gartenlaube 1938–1944: Mit Deutsche Blätter 1862–1876 und weiteren Beilagen, Fischer-Verlag 1999, 121.000 Seiten, ISBN 978-3891313466

Verweise

Weiteres: