Helgoland

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Helgoland (von Hêleglend „Heilig Land“; ehemals Fositesland) ist eine deutsche Insel in der Nordsee von rund einem Quadratkilometer Größe. Im Niederdeutschen heißt die Insel noch heute Heelge Landt (Heiliges Land). Im Jahre 1807 besetzten britische Truppen die Insel und verleibten diese ihrem Raubstaat England ein. Der Dichter Hoffmann von Fallersleben dichtete auf Helgoland am 26. August 1841 das Lied der Deutschen. Der steil aufragende Buntsandsteinfelsen Helgoland ist der Rest einer ehemals größeren Insel und liegt in beherrschender Lage vor Elb- und Wesermündung. An die bis zu 58 Meter hohe ebene Scholle des Oberlandes schließt im Südosten das Unterland an, etwas abgesetzt im Osten die sandige Düne. Steter Einfluß von Wind und Wasser führt zum allmählichen Zerbröckeln der Insel.

Hauptinsel Helgoland (vorne) und die Düne im Luftbild

Geschichte der Insel

Parade zur Übergabe 1890
Besitzergreifung von Helgoland in Gegenwart Kaiser Wilhelm II. am 8. September 1890
Helgoland - Deutsches Land!

Helgoland ist das alte Fositesland (nach dem germanischen Gott Forseti) und war der Sage nach eine umfangreiche, stark bevölkerte Insel. Ludwig Bechstein schrieb hierzu in seinem „Deutschen Sagenbuch“ (Leipzig 1853):

Auf der Insel Helgoland stand zu Heidenzeiten das Heiligtum eines Gottes des Namens Fosite oder Fosete, der war ein Gott der Eintracht und des Friedens. Kein unreines Tier durfte seinem Tempel nahen, und wer des Ortes Heiligkeit verletzte, mußte den Tod erleiden. Die Apostel dieses gottheiligen Landes waren Ludger und Wilibrord. Ludger schiffte, ein Kreuz in der Hand, auf die Insel zu und sang den sechzigsten Psalm. Da ward ein Rauch erblickt, der von der Insel aufstieg und hoch über sie sich ausbreitete und alsdann verschwand. Da sprach Ludger: Wisset, meine Brüder, daß dieser Dampf Satan selbst war, den nun der Herr von diesem Insellande vertrieben. Und betrat das Ufer freudig und predigte Jesum Christum. Er zerstörte den Tempel Fosetes und baute an seiner Stätte die erste Kirche. Als Wilibrord eines der Tiere schlachtete, welche um Fosetes Tempel weideten und für heilig und unverletzbar galten, glaubten die Bewohner, er werde alsbald sterben, da dies aber nicht geschah, so ließen sie sich taufen. Selbst die Seeräuber in späterer Zeit achteten dieses Land also heilig, daß sie nie etwas davon hinwegführten, ja den frommen Einsiedlern, die dort wohnten, reichten sie sogar einen Teil ihrer Beute. So ist auch bis auf den heutigen Tag alldort ein tiefer heiliger Brunnen, darinnen, dem Meeresstrande so nahe, doch süßes Wasser quillt. Daraus sind die heidnischen Bewohner des Landes getauft worden.

Bereits der altgriechische Reisende Pytheas von Massilia erreichte um 325 v. d. Z. bei seiner Entdeckungsfahrt nach Norden die Insel, die er Abalus nannte. Hier siedelten germanische Friesen, die die Insel Fositesland nannten, weil sie dem Gott Fosite (Forseti) geweiht war, der dort sein Heiligtum hatte. Ihm heilig waren Viehherden, die niemand schlachten durfte. Es sprudelte dort eine Quelle, deren Wasser nur schweigend geschöpft werden durfte. Ein anderer Name der Insel war Farria.

Auf dieser Insel landete zwischen 690 und 714 der christliche Missionar Willibrord von Echternach, der dort ohne Achtung nach Belieben das Vieh schlachtete. Die Einwohner meldeten den Frevel ihrem König Radbod, der darüber erbost drei Tage lang dreimal Lose warf, deren Deutung ihm aber nur die Tötung eines der Begleiter Willibrords ermöglichte. Allerdings stand der Missionar unter dem Schutz des fränkischen Königs Pippin, den Radbod zu fürchten hatte. Eine zweite christliche Expedition brachte um 785 den Missionar Liudger nach Fositesland. Bei der Anfahrt soll sich laut christlich überlieferter Lesart eine dunkle Wolke von der Insel verzogen haben, Heiterkeit kehrte ein und das Evangelium hielt Einzug. Hierbei wurden alle heidnischen „Götzentempel“ vernichtet. Seitdem soll die Insel „Heilig Land“, Hêleglend oder Helgoland, heißen.

Seit dem 14. Jahrhundert gehörte Helgoland den Herzogen von Schleswig-Holstein-Gottorp. Im Kampf der königlichen Linie gegen die herzogliche wurde sie 1714 von den Dänen erobert. 1807 kam sie in den Besitz der Engländer. Während der Kontinentalsperre war sie Stützpunkt für Schmuggler. Am 9. Mai 1864 fand vor Helgoland ein Seegefecht zwischen Österreichern und Dänen statt.

Friedliche Regelung

Am 10. August 1890 konnte Kaiser Wilhelm II. auf friedlichem Wege die Rückgabe der Insel Helgoland an Deutschland erwirken. England trat die Insel im „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ wieder an das Deutsche Reich ab, wofür das Deutsche Reich auf seine Ansprüche auf das vor der Küste Deutsch-Ostafrikas liegende Sultanat Sansibar und weitere Rechte in Ostafrika verzichten mußte. Unmittelbar gegen Helgoland eingetauscht wurde aber nicht Sansibar selbst, sondern die Kolonie Deutsch-Witu, die sich, im Gegensatz zu Sansibar, bereits im Besitz des Deutschen Reiches befand. Dieses Gebiet wurde dementsprechend aufgegeben, um Helgoland dafür erhalten zu können.

Übergabe

Buch: „Helgoland – Unsere Reichsinsel“

In einem Bericht der Zeitung Die Gartenlaube aus dem Jahre 1890 heißt es zur Rückgabe:

„Eine überraschende Kunde hat der 17. Juni 1890 dem deutschen Volke gebracht. An diesem Tage ward der zwischen der deutschen und der englischen Regierung vereinbarte Vertrag im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlicht, der im Zusammenhang mit der Regelung jener mannigfach sich kreuzenden und stoßenden kolonialen Interessen auf dem Boden Ostafrikas die Abtretung der Insel Helgoland von England an Deutschland, vorbehältlich der Genehmigung des englischen Parlaments, ausspricht. Es ist hier nicht der Ort, über das Verhältnis von Werthen und Gegenwerten, die in jenem Vertrage gegen einander ausgespielt werden, ein Urtheil zu fällen. Der Streit der Meinungen vorüber wird fortdauern, bis Thatsachen, greifbare Ergebnisse ihn zum Schweigen bringen. Es ist auch hier nicht der Ort, über das, was der deutsche Reichstag oder das englische Parlament dazu sagen wird, Betrachtungen anzustellen, umsoweniger, als das endgültige Ja oder Nein vielleicht schon gefallen ist, bis diese Blätter in die Hände unserer Leser gelangen. Denn wenn auch noch vor kurzem im englischen Unterhause ein mittelbarer Antrag auf Abtretung Helgolands an Deutschland den lebhaftesten Widerstand fand und mit großer Stimmenmehrheit abgelehnt wurde, so kann doch niemand wissen, in welcher Weise sich die Wirkung der neuen Vertragsbestimmungen auf die Gegner der Abtretung äußert. Eines aber ist sicher: der Gedanke einer Erwerbung Helgolands für Deutschland wird überall im Reiche einen freudigen Widerhall finden; er wird begrüßt werden mit jener Genugtuung, welche der Heimfall eines verloren gegangenen Bruchteils an das uralte Stammland in jedem gesunden, aufwärts strebenden Volkstum erwecken muß; und wenn jene Erwerbung zur Thatsache werden sollte, so wird sie, obwohl auf ganz verschiedenem Wege errungen, doch im Geiste des Volkes sich jenen anderen Wiedereroberungen zur Seite stellen, welche die Aufrichtung eines mächtigen Deutschen Reiches gleichsam als deren handgreiflichster Ausdruck vor zwei Jahrzehnten begleiteten. (...)“

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Zweiter Weltkrieg

Der durch englische Terrorflieger der Royal Navy zerstörte Ort

Im Zweiten Weltkrieg erlangte die Insel eine strategische Bedeutung als U-Boot- und Luftwaffenstützpunkt. Nach einem verheerenden Luftangriff der Engländer am 18. April 1945, bei dem 1.000 britische Flugzeuge etwa 7.000 Bomben abwarfen, war die Insel unbewohnbar geworden. Obwohl der Krieg zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden war, also keine militärische Notwendigkeit mehr bestand, wurde die kleine Insel von Großbritannien aus dem bis dahin schlimmsten Vernichtungsschlag unterzogen. Einwohner, die nicht rechtzeitig einen der wenigen Bunkerplätze erreichen konnten, hatten keine Aussicht, zu überleben. Dementsprechend forderte dieser Angriff seine Opfer nahezu ausschließlich unter den auf der Insel verbliebenen Frauen, Kindern und alten Menschen.

Helgoland wurde aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage von den Engländern als „Gefahr für den Frieden“ bezeichnet.

Nachkriegszeit

Die geplante Vernichtung

Der Versuch der Vernichtung

Mit dem Ziel der vollständigen Vernichtung der Insel wurden am 18. April 1947 rund 4.000 Torpedoköpfe, fast 9.000 Wasserbomben und über 91.000 Granaten verschiedensten Kalibers, insgesamt 6.700 Tonnen Sprengstoff, in der größten nichtnuklearen Explosion aller Zeiten gesprengt. Der Rauchpilz stieg mehrere Kilometer in die Höhe. Trotz der enormen Explosion blieb das Eiland jedoch größtenteils erhalten. Offiziell sollten die Militäranlagen unbrauchbar gemacht werden, die während des Ersten Weltkrieges über und unter Wasser errichtet worden waren. Der Leiter der Sprengung bestritt später, daß es darum gegangen sei, Helgoland von der Landkarte zu tilgen. Die Sprengung wurde „Big Bang“ genannt und fand genau zwei Jahre nach dem großen Bombenangriff auf die Insel statt. Sogar Seismographen in der Schweiz verzeichneten die Detonation als Erdbeben. Doch der rote Buntsandstein von Helgoland erwies sich als zu flexibel. Wäre die Insel aus Granit gewesen, hätten die Engländer ihr Vernichtungswerk vollenden können. Danach blieb Helgoland militärisches Sperrgebiet der englischen Besatzer und diente als Bombenabwurfplatz. Es verstieß gegen internationales Recht, daß man quasi im Frieden eine zumindest rechtlich vorhandene Ortschaft systematisch verwüstete und die Bevölkerung nicht wieder in ihre Heimat zurückkehren ließ. All dies interessierte die Engländer wie immer herzlich wenig. Petitionen an das englische Unterhaus wie auch an den Papst und die UNO zur Rückgabe der Insel brachten keinerlei Erfolg.

6.000 Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg liegen vor Helgoland im Meer. Die Britische Militäradministration hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg in der Nordsee versenkt. Das Land Schleswig-Holstein teilte 2010 mit, daß die Granaten dort liegenbleiben. Zwar enthalten sie den Nervenkampfstoff Tabun. Laut Experten stellen sie am Meeresboden aber keine Gefahr dar. Bei einer Bergung dagegen drohten die Granaten aufzuplatzen. Das Innenministerium wollte für das Gebiet ein Fischereiverbot verhängen. - Bei den Granaten handelt es sich um Munition der Wehrmacht.[1]

Die Rettung

Helgoland bleibt Deutsch!

Am 20.Dezember 1950 besetzten die Studenten René Leudesdorff und Georg von Hatzfeld die Insel und hißten die deutsche und die Helgoländer Flagge sowie eine behelfsmäßige europäische Flagge mit einem großen „E“. Damit brachten sie eine Lawine von Demonstrationen und politischen Aktivitäten ins Rollen, die letztlich zur Freigabe der völlig verwüsteten Insel durch die Engländer führte. Georg von Hatzfeld schrieb in seinem Tagebuch über die friedliche Besetzung der Insel:

„Mittwoch, 20. Dezember 1950, Helgoland, abends: Die Fahrt war fürchterlich. Windstärke sieben bis acht, sagte der Fischer. Jetzt weiß ich, was das heißt: sechs bis achtmal übergeben. Dabei auf See Motorschaden. Wir trieben fast eine Stunde willenlos umher. Durch den Nebel sah ich die Insel erst, als sie fast greifbar vor uns stand. »Rot ist die Kant, grün ist das Land, weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland.« Ich sah nur die rote Kante, die anderen Farben scheinen verschwunden zu sein. Als wir in den ehemaligen U-Boot-Hafen einfuhren, o Schreck: Da lag ein englisches Boot, die »Eileen«. Wir fuhren frech heran und versicherten den englischen Offizieren, die von einer Besichtigung der Insel zurückkamen, daß auch wir die Insel ansehen wollten. Fast hätte uns das Fahnentuch verraten, das aus unserem Mantel hervorschaute. Die Engländer waren ebenso höflich wie unsicher darüber, was sie mit uns machen sollten, und fuhren zögernd ab.“(...) [2]

Am 18. Juni 1951 verurteilte ein englisches Besatzer-„Gericht“ in Kiel 29 Deutsche wegen illegalen Aufenthalts auf Helgoland. Die kriminellen Deutschen wurden zu Haftstrafen zwischen drei und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt. Am 28.Februar 1952 schrieb Hubertus Prinz zu Löwenstein, der ebenfalls an der Rettung Helgolands beteiligt gewesen war, in der Wochenzeitung „Die Zeit“:

„Am 1. März wird Helgoland frei. Zum ersten Male nach dem Kriege können Vertriebene in ihre Heimat zurückkehren und mit dem Wiederaufbau beginnen. Es sind freilich nur zweitausend Menschen aus einer Vertriebenenschar von zwölf Millionen, und im Verhältnis zu den ungeheuren Landverlusten, die Deutschland erlitten hat, ist Helgoland nur ein winziges Fleckchen Erde. Aber wird das Menschenrecht inmitten eines allgemeinen Verfalls sittlicher und rechtlicher Werte auch nur an einer einzigen Stelle wieder anerkannt, dann muß dies sich weithin auswirken! (...) Es ging um den Beweis, daß in der westlichen Welt kein Problem zu schwer sei, als daß es nicht durch einen Appell an das Gewissen der Völker und durch Verhandlungen gelöst werden konnte. Damit sollte auch den Ostvertriebenen ein neuer Glauben gegeben werden. Wir haben dafür von Anfang an betont, daß niemand, der die Oder-Neiße-Linie und die Massenvertreibungen aus dem Osten anerkenne, ein Recht habe, über Helgoland zu sprechen. (...) Helgoland hat das Leid einer ganzen Nation getragen. Was hier geschah, das hatte der Morgenthauplan weitesten Gebieten Deutschlands zugedacht. (...)“ [3]

Abstimmung über Vergrößerung der Insel

Am 26. Juni 2011 entschieden sich die Inselbewohner mit einer knappen Mehrheit von 55 Prozent gegen eine geplante Vergrößerung der deutschen Insel. Hierbei war geplant gewesen, Helgoland wieder mit ihrer vorgelagerten Düne zu verbinden, welche ursprünglich ein Teil Helgolands gewesen, und erst durch eine Sturmflut von dieser getrennt worden war.

Filmbeiträge

Ausschnitte aus einem im Jahre 1934 entstandenen Urlaubsfilm auf Helgoland

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • F.O. Busch: Überfall auf die deutsche Flotte! Das Gefecht bei Helgoland am 28. August 1914. Nachdruck der Originalausgabe von 1936, Melchior-Verlag, ISBN 978-3-939791-56-0
  • Erich Lüth: Helgoland. Die unzerstörbare Insel. München, Verlag Georg von Hatzfeld, (1965)
  • Rene Leudesdorff: Wir befreiten Helgoland. 1998, ISBN 3980467090
  • Karl Bernhard Maximilian Wibel: Die Insel Helgoland. Untersuchungen über deren Grösse in Vorzeit und Gegenwart, vom Standpunkte der Geschichte und Geologie, 1848 (Bände 1&2 als PDF-Datei)
  • Friedrich Oetker: Helgoland - Schilderungen und Erörterungen. Berlin 1855 (PDF-Datei)
  • Ludolf Wienbarg: Tagebuch von Helgoland. Hamburg 1838 (PDF-Datei)
  • Feodor von Wehl: Ganz Helgoland für 10 Silbergroschen. Illustrirter Fremdenführer von Hamburg nach Helgoland und Begleiter auf der Insel in allen ihren Theilen. Hamburg 1861 (PDF-Datei)
  • Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe: Helgoland. Unsere Reichsinsel. Mit 15 farbphotograph. Tafeln. Berlin, C. Skopnik 1894
  • Die Insel Helgoland; praktischer Reiseführer, 1908 (PDF-Datei)
  • Sigilla Veri: Eintrag über Helgoland, Band 4 S. 438 bis 442

Fußnoten