Gothein, Georg
Georg Gothein (
15. August 1857 in Neumarkt, Schlesien; 
22. März 1940 in Berlin) war ein halbjüdischer Politiker (DDP).
Leben und Wirken
Gothein wurde als Sohn eines jüdischen Arztes, der sich zum evangelischen Glauben bekannte, geboren. Seine Mutter war deutschstämmig. Er studierte Rechtswissenschaften und war als nationalliberaler Politiker Abgeordneter des Preußischen Landtages und des Reichstages. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er als Reichsschatzmeister aus Protest gegen die Annahme des Versailler Diktats zurück und gehörte zu den Mitgründern der DDP.
In der Weimarer Nationalversammlung und im Reichstag war er Gegner der Siegerpolitik und wirkte gleichzeitig als Vorsitzender des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus. Er veröffentlichte mehrere Schriften gegen die Kriegsschuldlüge. Eine weit verbreitete BRD-Geschichtsfälschung besagt, daß Gothein in einem Konzentrationslager gestorben sei. Tatsache ist, daß er unbehelligt im Dritten Reich lebte und in Berlin verstarb.[1]
Sonstiges
Gothein war verheiratet und hatte drei Kinder. Sein Bruder Eberhard Gothein war Staatswissenschaftler und als Kulturhistoriker aktiv.
