Steller, Georg Wilhelm
Georg Wilhelm Steller [auch Stöller, Stöhler] ( 10. März 1709 in Bad Windsheim; 12. November 1746 in Tjumen in Westsibirien) war ein deutscher Naturforscher, der unter Kapitän Vitus Bering auf einer Reise nach Kamtschatka als erster Europäer im Jahre 1741 Alaska betrat und dieses Gebiet somit für Rußland in Besitz nahm. Nach einem Schiffbruch strandeten sie am 16. November 1741 auf der späteren Beringinsel, der Hauptinsel der „Kommandeurinseln“ östlich von Kamtschatka. Dort zeichnete und beschrieb er auch die Stellersche Seekuh, die er als erster und einziger Wissenschaftler jemals lebend zu Gesicht bekam, da das Tier schon kurze Zeit danach als ausgestorben galt. Steller gelang es schließlich mit den anderen Überlebenden am 6. September 1742 nach Kamtschatka zurückzukehren. Die Zurückgebliebenen einschließlich des Kapitäns starben zuvor an Skorbut.
- Biographie:[1]
Todesumstände
Georg Wilhelm Stellers Todesumstände sind ungeklärt. Offenbar wurde ihm vorgeworfen, die sibirischen Völker bei ihrem Befreiungskampf von Rußland unterstützt zu haben. Da Steller jedoch als Wissenschaftler weder Zeit noch die finanziellen Mittel hierfür hatte, muß von einer Intrige gegen ihn ausgegangen werden. Zur Entkräftung der Vorwürfe kehrte er deshalb auf halbem Wege um. Er soll dann wahlweise an einer Erkrankung verstorben oder gefangengenommen und erfroren sein.
Werke (Auswahl)
- Georg Wilhelm Stellers ausführliche Beschreibung von sonderbaren Meerthieren mit Erläuterungen und nöthigen Kupfern versehen (1753) (PDF-Datei)
- Georg Wilhelm Stellers Beschreibung von dem Lande Kamtschatka (1774) (PDF-Datei)
- G.W. Steller's Reise von Kamtschatka nach Amerika mit dem Commandeur-Capitän Bering (1793) (PDF-Datei)
Literatur
- Leben Georg Wilhelm Stellers, worinnen Nachrichten von desselben Reisen, Entdeckungen, und Tode, Theils wiederleget, theils ergänzet und verbessert werden (1748) (PDF-Datei)