Germany Calling
Germany Calling war ein während des 2. Weltkrieges eingerichteter und in ca. 30 Sprachen auf Kurzwelle sendender Auslandsrundfunkdienst aus Deutschland. Produziert wurden die Programme zunächst in Berlin und ab 1943 aus Stuttgart. Die Sendungen wurden meistens auf Wachsplatte aufgezeichnet und an die Kurzwellenstationen versendet. Ende 1940 wurden 500 Mitarbeiter im Fremdsprachenfunk beschäftigt und täglich 147 Stunden Programm produziert.
Die Gründung dieses Dienstes wurde vom damaligen Propagandaminister Joseph Goebbels initiiert. Zielgruppe der Sendungen waren insbesondere Hörer in Großbritannien und den USA, aber auch in allen anderen Teilen der Welt. Die englischsprachigen Programme erlangten zwischenzeitlich eine gewisse Beliebtheit mit bis zu sechs Millionen Hörern allein in Großbritannien, die allerdings im Laufe des Krieges abnahm.
Wesentliche Bestandteile des englischsprachigen Programms waren Nachrichten sowie zunächst Jazzmusik, was jedoch bei Nationalsozialisten auch für Unmut sorgte. Besondere Bekanntheit erlangte dabei insbesondere Charlie and His Orchestra. Als Sprecher traten verschiedene Moderatoren in Erscheinung, die unter dem Spitznamen Lord Haw-Haw bekannt waren. Mitunter wurde Kriegsgefangenen die Möglichkeit gegeben, persönlich Grüße in die Heimat auszurichten. Da die Namen im Vorfeld angekündigt wurden, steigerte dies bei den englischsprachigen Hörern besonders die Aufmerksamkeit, da viele Familien auf Nachricht ihrer Verwandten warteten.
Verweise
Radiosendungen
- Germany Calling mit William Joyce: 1-10, 11-20, 21-25.