Gigue

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Darbietung einer Gigue (2007) in historischer höfischer Kleidung

Die Gigue oder Gique (frz. gigue; engl. jig, wohl zu altfrz. giguer „springen, tanzen“; Pl.: Giguen) ist ein älterer, bis tief in das 18. Jahrhundert (damals besonders auf der Opernbühne) gepflegter Tanz sowie ein in Musiksuiten und Partituren häufig zu findendes Tonstück im Charakter dieses Tanzes. Im allgemeinen haben solcherart Tonstücke einen munteren und lebhaften Charakter. Meist stehen sie in gerader Taktart, aber mit ungerader (dreiteiliger) Gliedteilung, also z. B. im 12/8 oder im 4/4-Takt mit Triolen, oder im 6/8-Takt. Seltener sind Beispiele im einfach oder zusammengesetzt dreiteiligen Takt, also im 3/8- oder 9/8-Takt. Ist die Melodie zum Tanzen bestimmt, so besteht sie aus zwei Repetitionen von je acht Takten und hat für gewöhnlich keine schnelleren Noten als Achtel, da diese bei dem schnellen Tempo undeutlich werden würden. In größeren Tonstücken, als Satz im Charakter der Gigue, sind sowohl im Umfang als auch im Metrum Abweichungen gestattet.

Im 12. und 13. Jahrhundert war die Gigue auch ein Saiteninstrument der altprovenzalischen und altfranzösischen Ménestrels, das sich in dem deutschen Namen Geige (statt Violine) erhalten hat, obwohl die altfranzösische Gigue zwar ein Bogeninstrument war, aber doch von der Geige bedeutend abwich. Der Name soll im Lexikon des Johannes de Garlandia zuerst aufgetaucht sein.[1]

Fußnoten

  1. Vgl.: Gigue, in: Meyers Konversations-Lexikon, S. 343, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885–1892