Grundzüge der Völkerbiologie

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Die Grundzüge der Völkerbiologie, 1950 in Stuttgart erschienen, sind ein Werk von Ilse Schwidetzky.

Auszüge

Die Völkerbiologie ist der jüngste Zweig der vergleichenden Biologie des Menschen; er ist überhaupt erst im Begriff, sich zu entfalten. Daß Völker nicht nur geistige Gestalt und Willensschöpfung, sondern auch Naturtatsachen sind, ist zwar hin und wieder schon früher geahnt und von Philosophen, Historikern und Dichtern mehr oder minder deutlich ausgesprochen worden. Aber erst nach Jahrzehnten zählt es, daß die Naturwissenschaft sie als Forschungsgegenstand entdeckte, und fast erst nach Jahren, daß die Völkerbiologie systematisch in eine umfassende Biologie des Menschen eingebaut wurde. Der Mensch lebt in Völkern. Sie sind die Gemeinschaften, in die er als soziales Wesen hineingestellt ist, in denen oder an denen sich daher alle überindividuellen Lebensvorgänge abspielen. In Völkern - oder volksähnlichen Verbänden - vollzieht sich auch die Entwicklung der Art und der Rassen. So ist die Völkerbiologie die Grundlage zum Verständnis der menschlichen Biodynamik überhaupt, denn ihr Gegenstand sind alle Vorgänge, die das biologische Gefüge der menschlichen Lebensgemeinschaften bedingen und verändern.

Ilse Schwidetzky: Grundzüge der Völkerbiologie, Stuttgart 1950, S. 2.


Mit der Einschmelzung Fremder ändern die Völker Gestalt und Wesen. Das Erbgut der einst Fremden, das im neuen Volkskörper kreist, wirkt nunmehr mit an der Variabilität der körperlichen sowohl wie der seelischen Merkmale der Gruppe, von den groben Kennzeichen des äußeren Erscheinungsbildes bis zu den feinsten Charakterzügen und Hochleistungen. [...] Dieser Wandel durch Einvolkung Fremder kann so weit gehen, daß im Laufe der Geschichte der biologische Inhalt, der einem Volksnamen mit aller damit verbundenen Tradition entspricht, ein völlig anderer wird.

Ilse Schwidetzky: Grundzüge der Völkerbiologie, Stuttgart 1950, S. 112-115.


Selbstgefühl als Schutz

Je stärker das eigene Volkstum oder irgendeine andere geistige Form, in der es sich verkörpert, als positiver Wert empfunden wird, desto schwerer und langsamer die eigene Umvolkung, desto größer die Kraft zur Assimilation Fremder. Mit der späten und nie vollendeten Nationwerdung der Deutschen hängt ihr Volksproblem - die hohen Assimilationsverluste in Ost- und Südeuropa, in der neuen Welt, in Südafrika und an vielen anderen Stellen - aufs engste zusammen. Hinter den zahlreichen Siedlergruppen in aller Welt stand keine einige und politisch mächtige Nation, die ihr Selbstbewußtsein hätte stärken können. Auslandsdeutsche, die bereits in der geistigen Auseinandersetzung mit fremdem Volkstum zu stärkerer Bewußtheit des eigenen Wertes gelangt waren, haben sich dann auch bei erneuter Verpflanzung als widerstandsfähiger erwiesen als Binnendeutsche. Das amerikanische Volksproblem bietet auch in diesem Fall nicht nur das Gegenstück, sondern den Gegensatz zum deutschen: Der Stolz des Angloamerikaners auf den britischen Teil seiner Herkunft, sein unbedingter Glaube an Demokratie und wirtschaftlichen Fortschritt, verherrlicht in geschichtlichen Ereignissen wie der Unabhängigkeitserklärung und der Bundesverfassung, dieses ganze von Zweifeln, Unsicherheit und seelischen Konflikten unbelastete Selbstgefühl war eine der entscheidenden Voraussetzungen für die rasche Einschmelzung der alten Einwanderung; und es hat eine seiner Wurzeln im britischen Selbstgefühl, dem Selbstgefühl der Herren eines kolonialen Weltreiches.

Die Nationalisierung der Völker in den letzten Generationen hat denn auch die Assimilierbarkeit ihrer Außengruppen erheblich erschwert. Vor allem das faschistische Italien, dessen große Auswanderungsperiode noch nicht wie die deutsche abgeschlossen war, begann sich um sie zu kümmern, ihr Vereinsleben, ihre Schule und Kirche vom Mutterland aus zu stärken, immer wieder ihnen ihre Zugehörigkeit zur italienischen Nation ins Bewußtsein zu rufen. Frankreich hat diesen wachsenden inneren Widerstand der italienischen Einwanderer gegen die Einschmelzung am stärksten zu spüren bekommen. Ähnlich ging es Brasilien mit seiner japanischen Einwanderung, der es trotz aller Aufnahmefähigkeit und Aufnahmebereitschaft bald seine Grenzen wieder verschloß, weil sie zäh an Nationalität und Mutterland festhielt und sich der Einschmelzung bewußt und systematisch widersetzte. Der erste Weltkrieg hat auch in den USA die "Assimilationskrise" akut werden lassen. Denn angesichts der Ereignisse in Europa begannen plötzlich viele, die man bisher als gute Amerikaner betrachtet hatte, als Europäer einer bestimmten Nation zu reagieren. Die französischen Köche legten massenweise ihre Arbeit nieder, um zur Gestellung nach Hause zu eilen - die Folge war eine "Desorganisation sämtlicher Hotelküchen" -, die Deutschen demonstrierten an ihren Konsulaten, selbst Magyaren und russische Juden fühlten ihr Selbstbewußtsein durch die deutschen Siege gehoben, das bei der deutschen Niederlage freilich um so tiefer sank. Noch wissen wir nicht, wie der zweite Weltkrieg in dieser Richtung gewirkt hat. Die Kurve mag ähnlich, vielleicht mit stärkerem Ausschlag verlaufen sein. Mancherlei Symptome in Deutschland selbst sprechen jedenfalls dafür, daß nach der Katastrophe von 1945 Deutsche leichter denn je von anderen Völkern werden eingeschmolzen werden können.

Hat so das Nationalgefühl im modernen Abendland für seine Träger als Schutz und Abwehr gegen Assimilationsverluste gewirkt, so haben andere geistige Wertungen und Werte sogar hohe Assimilationsgewinne vermittelt. Das gilt für die chinesische Kultur, den Islam, das französische Zivilisationsideal oder die Idee des Imperium Romanum, die alle ihren Gliedern auch in der Zerstreuung das Bewußtsein der Überlegenheit und damit assimilierende Kraft zu geben vermochten. (...)

Ilse Schwidetzky: Grundzüge der Völkerbiologie, Stuttgart 1950, S. 108ff.