Hacha, Emil

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Emil Hacha (* 12. Juni 1872 in Schweinitz bei Budweis; † 27. Juni 1945 in Prag) war ein tschechischer Politiker und gewählter Staatspräsident der Tschecho-Slowakei und des Protektorats Böhmen und Mähren von 1938 bis 1945.

Leben

Nach dem Studium der Rechte und der Promotion zum Dr. jur. war er kurze Zeit Rechtsanwaltsgehilfe, arbeitete dann im Böhmischen Landesausschuß in Prag und wurde im Jahre 1916 als Hofrat an den Verwaltungsgerichtshof in Wien berufen. Nach der Abtrennung Böhmens von Deutschland durch das Schanddiktat von St. Germain kehrte er im Jahre 1918 nach Prag zurück, wo er zunächst als Senatspräsident, dann als Stellvertreter des tschecho-slowakischen Präsidenten und schließlich von 1925 ab als Präsident des Obersten Verwaltungsgerichtshofes wirkte. Im Frühjahr 1938 suchte er bei den Verhandlungen mit der Sudetendeutschen Partei in Gegensatz zu dem Kurs von Benesch einen Ausgleich. Im November 1938 übernahm er das ihm von der Nationalversammlung mit 273 gegen 39 kommunistische Stimmenthaltungen übertragene Amt des Staatspräsidenten.

Nach der Besetzung Böhmens 1945 durch die Rote Armee wurde er am 13. Mai 1945 in ein tschechisches KZ deportiert und dort von tschechischen Kommunisten ermordet.