Haeser, Heinrich
Heinrich Haeser ( 15. Oktober 1811 in Rom; 13. September 1885 in Breslau) war ein deutscher Mediziner, Hochschullehrer und medizinischer Schriftsteller.
Leben und Wirken
Haeser studierte in Jena Medizin und habilitierte sich dort 1836 als Privatdozent. Hier wurde er 1839 zum außerordentlichen, später zum ordentlichen Honorarprofessor der Medizin ernannt. 1849 wurde er ordentlicher Professor in Greifswald, 1862 in Breslau.
Seine Lehrtätigkeit erstreckte sich vorzugsweise auf Enzyklopädie, Arzneimittellehre, Epidemiologie und Geschichte der Medizin. Namentlich auf letzterem Gebiet hat er seinen Ruf als Gelehrter und Schriftsteller begründet.
Schriften (Auswahl)
- Untersuchungen als Beiträge zur Geschichte der Volkskrankheiten. 2 Bde., Dresden und Leipzig 1839–1841
- Lehrbuch der Geschichte der Medizin und der Volkskrankheiten. Jena 1845; 3. Aufl., 3 Bde.,
1875–1882
- Über die medicinische Schule zu Salerno und ihr Verhältniss zu der Mönchsschulen der Mittelalten. Gotha 1851
- Die Vaccination und ihre neuesten Gegner: mit besonderer Rücksicht auf Carnot’s „Essai de mortalité comparée avant et depuis l’introduction de la vaccine en France“. Berlin 1854
- Geschichte christlicher Kranken-Pflege und Pflegerschaften. Wilhelm Hertz, Berlin 1857
- Historische Entwicklung der Chirurgie und des chirurgischen Standes. Erlangen 1865 (Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie; 1,1)
- Buch der Bündth-Ertznei. Berlin 1868
- Lehrbuch der Geschichte der Medizin und der epidemischen Krankheiten, 3. völlig umgearbeitete Auflage. Jena 1875–1882. Reprographie: Hildesheim 1971
- 1. Band:[ https://www.archive.org/details/lehrbuchdergesc07haesgoog Geschichte der Medicin im Alterthum und Mittelalter])
- 2. Band: Geschichte der Medicin in der Neueren Zeit
- 3. Band: Geschichte der epidemischen Krankheiten
- Geschichte der Medicin in der neueren Zeit, 3., völlig umgearbeitete Auflage. Jena 1881. Reprographie Hildesheim 1971
- Grundriss der Geschichte der Medizin. Gustav Fischer, Jena 1884
Haeser besorgte auch die Herausgabe des von Grüner hinterlassenen großen Quellenwerkes über die Geschichte des Englischen Schweißes („Scriptores de sudore anglico“, Jena 1847) und stellte eine Bibliotheca epidemiographica (Jena 1843; 2. Aufl., Greifswald 1862) zusammen. Von 1840 bis 1842 gab er das „Repertorium für die gesamte Medizin“ sowie von 1840 bis 1849 das „Archiv für die gesamte Medizin“ (10 Bde.) heraus.
Verweise
- Julius Leopold Pagel: Haeser, Heinrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 53–54
- Liselotte Buchheim: Haeser, Heinrich in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 453