Harzburg
Die Harzburg (oder Große Harzburg) war eine vom deutschen Kaiser Heinrich IV. zwischen 1065 und 1069 errichtete Höhenburg. Die heute noch erhaltene Ruine liegt bei Bad Harzburg am nördlichen Rand des Harzes.
Geschichte
Im Jahre 1074 wurde die Burg von den empörten Sachsen, die sie als Zwingburg ansahen, nebst der Kirche zerstört. Sie wurde 1076 vom Kaiser zwar wiederhergestellt, aber nicht vollendet, und daraufhin von den Sachsen abermals zerstört, und später erneut wiederhergestellt. Von hier aus trat auch Kaiser Heinrich IV. im Winter 1076/77 den bekannten Gang nach Canossa an.
Kaiser Friedrich I. baute die Burg als Reichsfeste und Kaiserschloß wieder auf, und bereits seit 1187 werden die Grafen von Habsburg als Reichsdienstmannen genannt. Kaiser Otto IV., der hier am 19. Mai 1218 starb, stellte sie wieder dem Reich zu, überließ aber einzelne Teile derselben nebst den zugehörigen Einkünften an einzelne adlige Geschlechter, namentlich die Grafen von Woldenberg, welche dann die meisten Anteile vereinigten und die vornehmsten erblichen Besitzer waren. Die Burg wurde danach wiederholt belagert, erobert und verpfändet, wechselte ihre Besitzer und gelangte schließlich nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) an Braunschweig.
Der Dreißigjährige Krieg mit seiner neuen Waffentechnik zeigte – wie bei anderen Burgen auch – die Unbrauchbarkeit der Harzburg, und es begann bereits kurz nach Kriegsende 1650 deren Abriss, der 1654 mit der Burgkapelle endete.
An der Stelle der Burg soll in der germanischen Vorzeit der Altar des sächsischen Gottes Krodo gestanden haben.
Literatur
- E. J. G. Leonhard: Die Harzburg und ihre Geschichte. Fleckeisensche Buchhandlung, Helmstedt 1825.
- Christian Heinrich Delius: Untersuchungen über die Geschichte der Harzburg. Halberstadt 1826