Heidenröslein
Heidenröslein (Sah ein Knab ein Röslein steh'n) ist ein bekanntes Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), welches später vertont wurde. Goethe schrieb das Gedicht 1771, die Musik für das heute populäre Liebeslied komponierte Heinrich Werner (1800–1833) im Jahre 1829. Eine weniger bekannte Fassung komponierte Franz Schubert (1797–1828) bereits 1815. Das Lied war in Preußen vor dem Ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der vierten Klasse vorgeschrieben.
Text
- Sah ein Knab ein Röslein steh'n
- Röslein auf der Heiden
- War so jung und war so schön
- Lief er schnell es nah zu seh'n
- sah's mit vielen Freuden
- Röslein, Röslein, Röslein rot
- Röslein auf der Heiden
- Knabe sprach: „Ich breche dich,
- Röslein auf der Heiden.“
- Röslein sprach: „Ich steche dich,
- Daß du ewig denkst an mich,
- Und ich will's nicht leiden.“
- Röslein, Röslein, Röslein rot,
- Röslein auf der Heiden.
- Und der wilde Knabe brach
- 's Röslein auf der Heiden;
- Röslein wehrte sich und stach,
- Half ihm doch kein Weh und Ach,
- Mußt es eben leiden.
- Röslein, Röslein, Röslein rot,
- Röslein auf der Heiden.
Publikationen
Das Lied ist u. a. erschienen in:
Schwäbisches Soldaten-Liederbuch • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) • Deutsches Lautenlied (1914) • Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) • Sport-Liederbuch (1921) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) • Schlesier-Liederbuch (1936) • Wie's klingt und singt (1936) • Liederbuch für die deutschen Flüchtlinge in Dänemark (1945) • Deutsches Jägerliederbuch (1951)