Bardeleben, Heinrich Adolf von

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Heinrich Adolf von Bardeleben

Heinrich Adolf von Bardeleben (* 1. März 1819 in Frankfurt a. d. Oder; † 24. September 1895 in Berlin) war ein bedeutender deutscher Chirurg und Professor sowie Rektor (1876/77) der Berliner Universität.

Leben

Bardeleben studierte von 1837 bis 1843 in Berlin, Heidelberg und Paris Medizin, wurde 1843 inGießen an der dortigen Universität physiologischer Assistent, danach Prosektor und 1848 außerordentlicher Professor. 1849 wurde er ordentlicher Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik in Greifswald. Beim Ausbruch des Deutschen Krieges von 1866 zum Generalarzt ernannt, übernahm er die Funktionen eines konsultierenden Chirurgen in den Feldlazaretten des Bezirks Gitschin. Im Herbst 1868 folgte er einem Ruf an die Universität Berlin als ordentlicher Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik in der Berliner Charité. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde er im Jahre 1870 als konsultierender Chirurg zur 1. Armee kommandiert und 1872 zum Generalarzt à la suite des Sanitätskorps ernannt.

Bereits seit 1869 hatte Bardeleben in seiner Klinik die Methode Listers zur antiseptischen Wundbehandlung nachdrücklich vertreten und auf dem europäischen Kontinent eingeführt, was ihm unter anderem dadurch gelang, daß er den Listerschen Verband billiger und schneller herstellen ließ. Nachdem Bardeleben den schwerkranken Kaiser Friedrich III. behandelt hatte, erhielt er von Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1891 den erblichen Adel.

Werke

Büste von (Heinrich) Adolf von Bardeleben in Berlin.
  • Observationes microscopicae de glandularum ductu excretorio carentium structura, deque earundem functionibus experimenta, Diss., 1841
  • Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre. Besonders für das Bedürfnis der Studirenden, 1852-1882
  • Ueber die conservative Richtung der neueren Chirurgie. Fest-Rede, 1855
  • Rückblick auf die Fortschritte der Chirurgie in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Rede, 1876
  • Ueber die Bedeutung wissenschaftlicher Studien für die Ausbildung der Aerzte, Rede, 1876
  • Rede zur Gedaechtnisfeier der Friedrich-Wilhelms-Universitaet zu Berlin, 1877
  • Ueber die Theorie der Wunden und die neueren Methoden der Wundbehandlung, Vorträge in der Singakademie, 1878
  • Die Krankheit Kaiser Friedrich des Dritten. Kaiserliche Reichsdruckerei. Berlin 1888 (Netzbuch)
  • Ueber die kriegschirurgische Bedeutung der neuen Geschosse. Rede, 1892

Literatur

  • Otto Hildebrand: Bardeleben, Adolf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 214.
  • Hermann Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607-1907. Verlag Alfred Tölpelmann, Gießen, 1907, S. 52
  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Urban & Schwarzenberg, Wien. 1. Bd., S. 288
  • W. von Heinicke: H. Adolf von Bardeleben (Nekrolog). In: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Verlag Vogel, Leipzig, 1896 Band 42, S. 309

Verweise