Henke, Adolph
Adolph Christian Heinrich Henke (geb. 12. April 1775 in Braunschweig; gest. 8. August 1843 in Erlangen) war ein deutscher Mediziner, Physiologe und Pathologe. Er gilt als Begründer der Rechtsmedizin.
Leben
Henke studierte seit 1795 in Helmstedt und Göttingen Medizin, ließ sich 1802 als praktischer Arzt in Braunschweig nieder, wurde 1805 als außerordentlicher Professor nach Erlangen berufen und veröffentlichte das „Handbuch der Pathologie“ (1806–1808) und das „Handbuch zur Erkenntnis und Heilung der Kinderkrankheiten“ (1809). Von 1809 an hielt er Vorlesungen über Staatsarzneikunde und schrieb sein berühmtes „Lehrbuch der gerichtlichen Medizin“ (1812). 1816 wurde er ordentlicher Professor für Physiologie, Pathologie und Staatsarzneikunde, übernahm 1818 die Professur der Therapie und Klinik und die Direktion der Klinischen Anstalten.
Sein Bruder war der Jurist und Kriminalist Hermann Wilhelm Eduard Henke (1783–1869).
Schriften (Auswahl)
- Handbuch der Pathologie. 2 Bände, Berlin 1806–1808
- Handbuch zur Erkenntnis und Heilung der Kinderkrankheiten. 2 Bände, Frankfurt a.M. 1809; 4. Auflage 1837
- Lehrbuch der gerichtlichen Medizin. Berlin 1812; 13. Auflage, hg. von Bergmann, 1859
- Über die Entwicklungen und Entwicklungskrankheiten des menschlichen Organismus. Nürnberg 1814
- Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medizin. 5 Bände, 2. Auflage, Leipzig 1822–1834
- Taschenbuch für Mütter: über die physische Erziehung der Kinder in den ersten Lebensjahren und über die Verhütung, Erkenntniß und Behandlung der gewöhnlichen Kinderkrankheiten. Frankfurt a.M. 1832
Weiterhin gab Henke die „Zeitschrift für die Staatsarzneikunde“ (Erlangen 1821 fg.) heraus, die erst von Siebenhaar und Siebert, dann seit 1850 von Behrends fortgesetzt wurde. Anonym gab er die „Darstellung der Feldzüge der Verbündeten gegen Napoleon in den Jahren 1813–1815“ (4 Bände, 1814–1816) heraus.
Literatur
- Rudolph Wagner: Erinnerungen an Dr. Adolph Henke. Erlangen 1844
- Hecker, Karl von: Henke, Christ. Heinr. Adolph, in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 751-753