Hinter Kerkermauern jenseits der Front

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Hinter Kerkermauern jenseits der Front ist ein Roman von Alfred von Dorlawall, richtig wohl Alfred Stoltz-Dorlawall - geschrieben im Jahr 1943. Der Autor schildert darin, wie er in Frankreich vor dem Zweiten Weltkrieg als deutscher Spion verurteilt wird.

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Handlung

Die autobiografische Figur Daun ist seit 1932 politischer Journalist für eine General Franco nahestehende Pariser Zeitung. 1937 pendelt er während des Spanischen Bürgerkrieges zwischen Barcelona und Marseille. In die Stadt ergießt sich zu jener Zeit ein Flüchtlingsstrom spanischer Familien, deren Angehörige in Rotspanien inhaftiert sind. Daun organisiert gegen Bezahlung für das Nationalspanische Hilfskomitee die Ausschleusung mehrerer Nationalisten mit einem französischen Schmugglerschiff.

Nach dem dritten Transport versucht das Deuxième Bureau ihn im Januar 1938 in Massilien als Spitzel zu werben. Als er das verweigert, inhaftiert man ihn als Spion in der massilischen Festung Saint Nicolas. Neun Monate später verurteilt ihn ein Militärgericht wegen angeblichen Spionageauftrages an einen Büromitarbeiter, der als Prozeßzeuge allerdings nicht erscheint, zu 10 Jahren Gefängnis. Die Anklageschrift ist im Buch wiedergegeben.

Haft

Von Dorlawall lernt einige französische Gefängnisse kennen. Anfangs ist er im heutigen Hochsicherheitsgefängnis von Clairvaux, einem ehemaligen Kloster inhaftiert, dessen jüdischer Direktor ein sklavenähnliches Ausbeutungssystem betreibt, bei dem sich der Häftling während der Arbeit verschuldet. Von 120 langjährig Verurteilten sind dort die Hälfte Ausländer, die anderen meist Frankoaraber mit Militärstrafen. Ein jüdischer Anstaltsarzt wird als Hasser von Deutschen, welche man "in Einzelzellen verhungern lassen sollte", geschildert, der zudem für Vergünstigungen weibliche Angehörige der Insassen sexuell ausbeutet.

Mit der französischen Kriegserklärung gegen Deutschland im September 1939 verweigern Deutsche und Lorrains die Herstellung von Militärstiefeln im Akkord. Sie verweisen auf das Völkerrecht, welches kriegsrelevante Tätigkeiten inhaftierter Gegner verbietet und werden dafür mit Einzelhaft bei Nahrungsentzug bestraft. Ein Häftling der "deutsch lachte und sprach" erhielt 30 Tage Arrest.

1940 erscheinen im Gefängnis Vertreter des Deuxième Bureau und des Secret Service um die deutschen Häftlinge anzuwerben. Dorlawall erkennt den britischen Spitzel als ehemaligen Kontaktmann einer Bar-Besucherin in Palma de Mallorca wieder. Sie war kurz darauf von Francospaniern als Spionin verhaftet worden. Als die deutsche Wehrmacht das Land besetzt werden die Häftlinge unter Schlägen und Quälereien ins Rotten-Alpen-Zentralmassiv nach Saint-Étienne und später nach Mende verschleppt. Nachdem Frankreich seine militärischen Niederlage gegen das Deutsche Reich anerkennt, werden die Verurteilten im Juli 1940 aus Vichy-Frankreich in die deutsch besetzte Zone nach Dijon abgeschoben. Sie singen bewegt die Wacht am Rhein als sie zwei Tage später auf der Heimreise den Fluß bei Kehl überqueren.

Spanien

Daun beschreibt das Auslandspressebüro der 2. Spanischen Republik, wo er linksdemokratische Journalisten wie Sefton Delmer vom Daily Express sowie die jüdischen "Edelkommunisten der Berliner Salons von 1928" trifft. Er besucht als Pressevertreter die Aragon-Front, um bei einem Fliegerangriff auf Lerida Zeuge der eiligen Flucht des sowjetischen Operationsstabes zu werden.

Die Journalisten Ehrenburg (links) und Hemingway im rotspanischen Hauptquartier Valencia, Dezember 1936

Über den Zustand des Landes schreibt Dorlawall:

Dieses Rotspanien von 1937 erscheint mir wie ein gigantischer Abfallhaufen, auf welchen das demokratische Europa seine abgetragenen, politischen Theorien wirft, seine ausgeleierten Schlagworte längst vergangener Zeiten, seine verblichenen, leblos gewordenen Idole. Begierig suchen sich die Anhänger der vielen Linksparteien auf diesem Abfallhaufen die Bestandteile ihrer ’’Programme ’’ zusammen. Wütende Individualisten schmücken sich damit, gleich dem Negerhäuptling, der stolz den Zylinder ohne Boden als äußeres Zeichen der Zivilisation trägt, und glauben in kindlicher Begeisterung an die Wirklichkeit des künftigen Sowjetparadieses. Kritiklos nehmen sie Abgetragenes für neu und gut, ohne sich der Unbrauchbarkeit ihrer blutig erkauften Errungenschaften gewahr zu werden. Oben aber, auf dem Gipfel des Abfallhaufens thront Israel, der demokratische Altwarenhändler, und macht glänzende Geschäfte. Er fürchtet nicht, dabei zu verlieren. Er ist seiner Sache sicher und vielleicht der einzige, der dies von sich behaupten kann. Selbst wenn Rotspanien zugrundegeht – und das es so kommen wird, weiß Israel ebensogut, wie seine Hintermänner in Moskau und London – war der Bürgerkrieg für ihn noch immer ein gutes Geschäft.

Weiteres

Stoltz-Dorlawall enstammt einem österreichischen Adelsgeschlecht mit Pfälzer Wurzeln. Nach dem Krieg arbeitete er auch als Übersetzer.

  • Romains, Jules (Übersetzung Alfred Stoltz-Dorlawall): Offener Brief gegen eine weltweite Verschwörung. Wien-München-Zürich. Molden-Verlag 1970.