Hitler-Tagebücher
Die sogenannten Hitler-Tagebücher waren gefälschte Tagebücher, die der Militariahändler und Künstler Konrad Kujau angefertigt hatte. Die bundesdeutsche Wartezimmer-Illustrierte stern ging anfangs davon aus, die wirklichen Tagebücher Adolf Hitlers in ihren Besitz gebracht zu haben und begann 1983 spektakulär mit deren Veröffentlichung. Gegenüber dem Verlag berief sich die Chefredaktion des stern auf ein Gutachten, das der (bis dahin angesehene) Historiker Hugh Trevor-Roper erstellt hatte. Trevor-Roper erklärte später, er sei getäuscht worden und habe nur unter Zeitdruck in unmittelbarer Nähe zu den Tresoren, in denen die „Tagebücher“ verwahrt wurden, arbeiten können.
Erst Untersuchungen des Materials der Bände ergaben dann unzweifelhaft, daß sie wesentlich jünger und somit Fälschungen sein müssen. Die Werke waren dabei sowohl optisch wie auch inhaltlich so geschickt ausgeführt worden, daß deren Echtheit längere Zeit noch angenommen wurde. (Dies gilt jedoch abgesehen von einer Kennzeichnung jedes einzelnen Bandes mit großen gotischen Fraktur-Initialen „FH“ – anstelle „AH“ –, die nicht erst ein geschulter Kalligraph fragwürdig hätte finden können.)