Lyautey, Hubert

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Louis Hubert Gonzalve Lyautey (Lebensrune.png 17. November 1854 in Nancy; Todesrune.png 27. Juli 1934 in Thorey) war ein französischer Offizier, Marschall von Frankreich, Kriegsminister, Prokonsul und Schriftsteller.

1873 trat er, wie viele seiner Generation gezeichnet von der französischen Niederlage 1870/71, in die L'École spéciale militaire de Saint-Cyr ein. In Paris bewegte sich Lyautey in katholischen und legitimistischen Kreisen. Mit dem 2e régiment de hussards ging er nach Algerien. Hier begannen seine Studien zur orientalischen Gesellschaft und Kultur. 1882 folgte die Versetzung in die Vogesen und Reisen nach Italien und Österreich. Als Adjutant des Inspekteurs der Kavallerie bereiste Lyautey ganz Frankreich und beschäftigte sich mit taktischen Fragen. 1894 bis 1897 war er in Indochina, bis 1902 als Oberst auf Madagaskar stationiert. Mit der Gründung des Protektorats Französisch-Marokko im März 1912 wurde Lyautey erster Generalresident (Prokonsul). Von Dezember 1916 bis März 1917 war er Kriegsminister Frankreichs. Lyautey kehrte bis 1925 nach Marokko zurück. Er ließ sich in Thorey nieder, da der Familienbesitz in Crévic im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen niedergebrannt wurde. Vermutlich gezielt für die Protektoratsgründung von 1912. Ein Jahr nach seinem Tod wurde er im marokkanischen Rabat begraben, 1961 nach Paris überführt damit der Leichnam nicht geschändet wird.

Während des Ersten Weltkrieges, den er für einen europäischen Bürgerkrieg hielt, verbat er sich die abfällige Bezeichnung Boche für die Deutschen und war gegen die Zerschlagung Habsburgs. In der Rede vom 14. (15?) März 1917 in der Nationalversammlung sprach Lyautey über das Problem der zivilen und militärischen Gewalt im Kriege, der soldatischen Haltung gegen parlamentarisch-debattierende Unentschlossenheit. Die Rede wurde unterbrochen und seine Rücktrittserklärung erfolgte. Drei Tage später kam es zum Rücktritt des Kabinetts Aristide Briands[1]. Er sorgte für die Entsendung von vier marokkanischen Divisionen nach Frankreich, während ältere französische Soldaten nach Marokko entsandt wurden. Araber starben in Europa, Franzosen überlebten in Nordafrika.

Literatur

  • Hubert Lyautey and the French Seizure of Morocco. In: Berenson, Edward: Heroes of empire - five charismatic men and the conquest of Africa. 2011. S. 228-262.
  • Durosoy, Maurice: Lyautey, maréchal de France 1854 - 1934. 1984.
  • LeReverend, André: Lyautey écrivain 1854-1934. 1976. (Lyautey als Schriftsteller).

Fußnoten

  1. Freund, Michael: Die französische Demokratie im Kriege. In: Deutsches Volkstum. 2. Septemberheft 1934. S. 784f.