Im Glück nicht jubeln (Denkspruch)

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In: „Zeitung für die elegante Welt“, 21. Dezember 1810

Im Glück nicht jubeln, im Leid nicht klagen, das Unvermeidliche mit Würde tragen ist ein Denkspruch des deutschen Dichters Adolf Friedrich Karl Streckfuß aus dem Jahre 1809, der oftmals in leicht variierter Form zitiert wird. Das Gedicht gilt als einer der höchsten Leitgedanken des Preußentums, beschreibt aber auch die vorsichtig aufhellende Stimmung im Fünften Koalitionskrieg gegen den Tyrannen Napoleon, in Jahr der Gründung der Schwarzen Schar und die die Kapitulation der Franzosen vor Andreas Hofer am Bergisel in Tirol.

Brief vom 3. März 1916 (Erster Weltkrieg)

Erläuterung

Handarbeitvorlage 2002

Das Gedicht erschien erstmalig mit dem Titel „Denkspruch“ in Brockhausschen „Urania – Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1810“ und wurde noch im selben Jahr von vielen Zeitschriften abgedruckt, schon im nächsten Jahr von „Minerva – Taschenbuch für das Jahr 1811“.

Versionen

1810 (Urania)

Im Glück nicht jubeln, und im Sturm nicht zagen,
Das Unvermeidliche mit Würde tragen,
Das Rechte thun, am Schönen sich erfreuen,
Das Leben lieben, und den Tod nicht scheuen,
Und fest an Gott und beßre Zukunft glauben,
heißt Leben, heißt dem Tod sein Bittres rauben.

1873 (Gartenlaube)

Die Gartenlaube (1873), Heft 7:

Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen,
Das Unvermeidliche mit Würde tragen,
Das Rechte thun, am Schönen sich erfreuen,
Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen.
Und fest an Gott und bessre Zukunft glauben.
Heißt leben, heißt dem Tod sein Bitt’res rauben!

1888 (Freiherr von Lade)

Heinrich Eduard Freiherr von Lade schrieb in seinen „Erinnerungen aus meinem Leben“ (Band I, 1888) sein Wahlspruch und wählte die abgewandelten Worte Streckfuß’, wobei „Im Glück nicht jubeln, im Leid nicht klagen“ bekannter werden sollte als das Original „Im Glück nicht jubeln, und im Sturm nicht zagen“.:

Im Glück nicht jubeln, im Leid nicht klagen,
das Unvermeidliche mit Würde tragen,
das Rechte tun, am Schönen sich erfreuen,
das Leben lieben und den Tod nicht scheuen,
und fest an eine bessere Zukunft glauben.

Karl May zu Karl Streckfuß

Das Buch der Liebe

Die Herrschaft des Verstandes läßt den Mann
„Im Glücke nicht jubeln und im Sturme nicht zagen,
Das Unvermeidliche mit Würde tragen,“
während das Weib sich den Eindrücken des äußern Lebens leichter hingiebt und sie mächtiger auf sich einwirken läßt.[1]

Der Weg zum Glück

Ueber dem Tische hingen zwei eingerahmte Tafeln. Auf der einen stand:
[...]
Und auf der andern war zu lesen:
„Im Glück nicht jubeln, im Sturm nicht zagen.
Das Unvermeidliche mit Würde tragen,
Und stets an Gott und bessre Zukunft glauben,
Heißt leben, heißt dem Tod sein Bittres rauben.“
Und gegenüber hing ein kleiner, alter aber blitzblank geputzter Spiegel, zu beiden Seiten desselben zwei Bilder.[2]

Fußnoten

  1. Karl May: Das Buch der Liebe. In: Karl Mays Werke, S. 598 (vgl. KMW-I.1.A-32, S. 84).
  2. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 33088 f. (vgl. KMW-II.29, S. 2155 f.).