Rennert, Ira
Ira Leon Rennert (* 1934 in Brooklyn, Neu York) ist ein US-amerikanischer Industrie-Milliardär und orthodoxer Jude. Seine Holding ist der zehntgrößte Umweltverschmutzer der USA. In den USA ist er auch bekannt wegen seiner Wohnanlage, laut New York Times 1998, der größten des Landes.
Rennert startete mit Aktienhandel an der Wall Street. 1964 wurde ihm wegen verschiedener Vorfälle von der Händlergilde NASD die Lizenz entzogen, so das er heute z.B. nicht im Sicherheitssektor aktiv sein kann. Er wechselte daraufhin in das unregulierte private Kapitalbeteiligungsgeschäft. Über seine Holding Renco Group finanzierte er, oftmals mittels Schrottanleihen (Junk Bonds), seine Stahl-, Magnesium-, Kohle- und Bleifirmen, über die er im Laufe der Jahre durch exorbitante Kreditaufnahmen und Dividenden, die er sich selbst zahlte, ca. 1 Mrd. US$ Gewinn machte. Eine Reihe seiner Firmen ging bankrott, hinterließ geplünderte Investoren und Anteilseigner und ermöglichte es ihm Unternehmensteile zu Minibeträgen zurückzukaufen. Wegen Umweltverschmutzung wurde er 2001 zu 900 Mio $ Strafe verurteilt, deren Zahlung er vermied, indem er die betreffenden Unternehmen pleite gehen ließ.
1992 kaufte Rennert AM General LLC, den Produzenten von Humvee Militärfahrzeugen und des Hummer SUV. Er bezahlte seinerzeit 133 Mio US$, wovon er allerdings nur 10 Mio $ in bar einbrachte. 2004 verkaufte er davon einen 70%-Anteil an MacAndrews & Forbes, die Firma des konservativen Juden Ronald Perelman, für knapp 1 Mrd. US$. Das Forbes Magazin schätzte Rennerts Vermögen 2008 auf 6 Mrd. US$ bzw. ihn auf Platz 57 der 100 reichsten Personen. (Von den 400 Reichsten auf der Forbes Liste 2005 waren übrigends 40 % Juden; der jüdische Bevölkerungsanteil liegt allgemein bei 3 %).
Habitat
1994 kaufte Rennert in Sagaponack, in den Hamptons, ein 25 Hektar-Seegrundstück. Darauf errichtete er sich einen italienischen 6000 m2-Landsitz mit 29 Schlafzimmern, 39 Bädern sowie Seitenflügel für das Personal. Das 100 Mio$-Anwesen hat eine 1500 m2 große Garage, passend für 200 Autos, Fitness-, Wohn-, Essraum, Basketballplatz, Handballfeld, Billardraum, 2 Hallentennisplätze, 2 Bowlingbahnen und ein Kino mit 164 Sitzen. Illustre Nachbarn, wie Steven Spielberg, Mortimer Zuckerman und Donald Trump, die vermuteten, er errichte dort ein Gemeinschaftszentrum oder eine Synagoge, scheiterten damit ihm über die Stadt die Baugenehmigung zu entziehen. 2004 zog er in das 170 Mio $-Anwesen ein. Rennert besitzt weiter eine 6 Mio$-Stadtwohnung in der New Yorker Park Avenue 625 und ein Haus in Israel wohin er mit seinem Gulfstream V Jet fliegt.
Mit seiner Frau Ingeborg hat er die Kinder Yonina („Nina“) Rennert Davison, Tamara Rennert Winn und Sohn Ari. Tamara kaufte er für 32 Mio $ ein Doppelhaus in der 740 Park Ave, für Nina zum Preis von 33,6 Mio $ ein 14-Zimmer Appartement in der 778 Park Ave.
Weiteres
Rennert ist Präsident der Fifth Avenue Synagogue. Mit 2,5 Mio $ gründete er einen Lehrstuhl für jüdische Studien am Barnard College in Manhattan, weiter einen für Start-Up-Unternehmensfinanzierung an der New York University. 5 Mio $ spendete er zur Gründung von Elie Wiesels Zentrum für Jüdische Studien an der Boston University. Er teilfinanzierte die Rekonstruktion des sogenannten West Wall Tunnels in Jerusalem, einer unterirdischen Ausgrabung der Klagemauer, und spendete 1,5 Mio$ zur Errichtung der World Trade Center Gedenkstätte. Mit 5 Mio $ sponsorte er eine 20bändige Enzyklopädie mit Erklärungen zu den 613 jüdischen Geboten.
Der Regisseur und Journalist Michael Moore verlieh ihm 1999 den Preis „The Awful Truth“ (Die schreckliche Wahrheit).
Rennerts Vizepräsident der Renco Group, der seinerzeit 63jährige Marvin M. Koenig, wurde 1995 wegen zweifachen sexuellen Mißbrauchs verurteilt. Den Teenager Pearl Higgins (Gerichtsname) hatte er mit einem 10$-pro-Stunde-Schreibtischjob in sein Büro in New York’s Rockefeller Center gelockt, sie mit einem Messer bedroht, zum Oralverkehr gezwungen und vergewaltigt. Gegen eine Zahlung in unbekannter Höhe kaufte der Jude sich frei und ging weiter seinen Geschäften nach, das Opfer hatte 45 Mio $ gefordert. [1].
Der peruanische Ort La Oroya in der Renco Group über Doe Run einen Bleischmelzhüttenkomplex betreibt, wurde vom Blacksmith Institute zu einem der zehn verschmutztesten Orte der Erde erklärt. 97 % der Kinder in dem 33.000-Einwohner-Ort sind laut einer Studie der St. Louis University bleivergiftet. Durch sauren Regen ist der Boden unfruchtbar und das Wasser verseucht.