Justizvollzugsanstalt Stuttgart

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Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim (2004)

Die Justizvollzugsanstalt Stuttgart befindet sich im Stuttgarter Stadtteil Stammheim, dem nördlichsten Stadtbezirk der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Sie ist die zweitgrößten JVA von insgesamt 17 Justizvollzugsanstalten mit 27 Außenstellen in Baden-Württemberg.

Geschichte

Die Justizvollzugsanstalt wurde 1960 bis 1963 nach den damals modernsten Erkenntnissen der Sicherheit mit zwei Hafthäusern erbaut und 1964 in Betrieb genommen. Für die Terroristen der RAF wurde der 7. Stock geräumt und die Zellen dementsprechend angepaßt. Das Mobiliar war aus Sicherheitsgründen aus Kunststoff, Licht war nur von außen ein- oder auszuschalten, die Wassersperren, nur durch die Wärter bedienbar, im Flur. „Hofgang“ fand auf dem eingezäunten und besonders gesicherten Dach statt.

Nach der RAF-Ära blieb der 7. Stock der Hochsicherheitstrakt des Hochsicherheitsgefängnisses für „ausgewähltes Klientel“ mit besonderer Gefahrenstufe aus dem Bereich organisierte Kriminalität, Islamismus, „Rechtsextremismus“ (so z. B. Andreas J. Voigt 1993/94) usw. Der 7. Stock eignete sich als Isolationstrakt, da er leichter abzuriegeln und zu kontrollieren war. Ebenfalls beherbergte die Sonderetage eine kleine Frauenabteilung.

In den letzten Jahren wurde aus dem 7. Stock ein Jugendgefängnis, insbesondere für junge kriminelle Ausländer. Die Justizvollzugsanstalt Stuttgart ist sachlich und örtlich inzwischen nur noch zuständig für Männer im geschlossenen Vollzug mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr und drei Monaten, Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahr und drei Monaten, Untersuchungshaft und Strafarrest.

Geplante Schließung

Der erheblich sanierungsbedürftige Bau 1 mit dem Hochhaus und dem 7. Stock soll 2015 endgültig abgerissen werden (schon seit 2008/09 angekündigt).

Mehrzweckgebäude des Oberlandesgerichts Stuttgart

Das Mehrzweckgebäude (MZG) des Oberlandesgerichts Stuttgart am Gelände der JVA Stuttgart wird bis zum heutigen Tage für große Prozesse und gefährliche Straftäter genutzt. So standen hier bereits nach den RAF-Prozessen Islamisten, PKK-Aktivisten und „Black Jackets“ (als Motorrad-Klub getarnte kriminelle Ausländervereinigung) vor Gericht. Daher kann das Gebäude bis heute nicht wie ursprünglich geplant als Sporthalle oder Werkstatt der JVA Stuttgart genutzt werden.

Literatur

  • Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF. Argon Verlag, Berlin 2004, ISBN 978-3-596-17265-8