Hus, Johannes

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Jan Hus (Mitte) auf dem Konstanzer Konzil; Gemälde von Carl Friedrich Lessing (1842)

Johannes, auch Jan Hus (Lebensrune.png um 1369 in Hussinetz bei Prachatitz in Böhmen, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation; Todesrune.png 6. Juli 1415 in Konstanz), war ein christlicher Theologe, Prediger und Reformator.

Leben

Johannes Hus war ein Vorläufer der Reformatoren des 16. Jahrhunderts, trat in seiner Heimat Böhmen mit starken Erfolg für eine durchgreifende Reform der Kirche ein. Das große Konstanzer Konzil lud ihn zur Verhandlungen ein, und Kaiser Sigismund gewährte ihm und seinen Begleitern freies Geleit.

Tod

Trotzdem wurde Hus in Konstanz gefangengesetzt, vom Konzil 1415 als Ketzer zum Tode verurteilt und noch am selben Tag lebendig verbrannt. Seine Hinrichtung hatte die bewaffnete Erhebung seiner böhmischen Anhänger, vorrangig von Angehörigen der tschechischsprachigen Minderheit in Deutschland zur Folge, die in der deutschen, zumeist katholischen Oberschicht einen Feind zu erkennen glaubte.

Aus diesem Grunde schlossen sich der Bewegung in Folge ebenso viele deutsche Bauern und arme Städter an, wobei die Plünderungen in die sogenannten Hussitenkriege mündeten. Hus wurde lange Zeit in Böhmen als Märtyrer angesehen. Bis heute hat die Katholische Kirche in Böhmen einen besonders schweren Stand.

Literatur

  • Karl Adolf Constantin Ritter von Höfler: Magister Johannes Hus und der Abzug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag 1409 (1864) (PDF-Datei)
  • Wilhelm Berger: Johannes Hus und König Sigmund (1871) (PDF-Datei)
  • Die Großen der Weltgeschichte, Eckstein-Halpaus G.m.b.H., Dresden 1933
  • Thomas A. Fudge: The Trial of Jan Hus (Rezension)
  • Gerd Schultze-Rhonhof: Das tschechisch-deutsche Drama, 2008