Kahlbutz, Christian Friedrich von

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Christian Friedrich von Kahlbutz (* 6. März 1651 in Kampehl; † 3. November 1702 ebenda) ist eine seit 300 Jahren unverweste Leiche. Er starb im Alter von 51 Jahren und liegt in der kleinen Dorfkirche von Kampehl bei Neustadt an der Dosse.

Leben

Als Fähnrich war er gemeinsam mit dem Prinzen von Hessen-Homburg in die Schlacht von Fehrbellin gegen die Schweden gezogen. Dabei hatte er sich besonders hervorgetan und wurde deshalb mit dem Gute Kampehl bei Kyritz erbbelehnt. Er heiratete eine Frau aus dem alteingesessenen märkischen Adelsgeschlecht von Rohr und hatte mit ihr mehrere Kinder. Als Landedelmann wollte er sich seinerzeit das Recht herausnehmen, mit der hübschen Magd Maria Leppin, deren Hochzeit mit dem Schäfer Pickert des Nachbardorfes bevorstand, die erste Nacht zu verbringen. Doch Maria widersetzte sich. Die Sage erzählt, daß der enttäuschte und ehrverletzte Kahlbutz den Schäfer Pickert des Nachts auf einer der Gutswiesen im Streit erschlug. Daraufhin erhob Maria Leppin vor dem Gericht im benachbarten Neustadt Klage gegen den Landedelmann wegen Mordes an ihrem Verlobten. Da es keine Zeugen gab. stand ihm aber als örtlichem Feudalherrn auch das Recht zu, sich mit einem Reinigungseid von jedem Verdacht zu befreien. Und genau dies tat Kahlbutz, er gelobte: „Wenn ich der Mörder war, dann wolle Gott, daß mein Körper nicht verwese“. Der Richter meinte daraufhin, daß das Opfer dann wohl vom Blitz erschlagen worden sei. Kahlbutz wurde daraufhin freigesprochen. Mit großem Pomp wurde er 12 Jahre später in der Patronengruft im Anbau der kleinen Kirche von Kampehl im Jahre 1702 beigesetzt.

Im Jahre 1749 wurde die Kirche durch den neuen Besitzer des Gutes renoviert und die Familiengruft der Kahlbutz-Familie sollte entfernt und auf dem benachbarten Friedhof beigesetzt werden Dabei wurde festgestellt, daß Karl-Friedrich von Kahlbutz wohlbehalten in seinem Sarg lag, während alle anderen Leichname der Sippe wie üblich verwest waren. Der Eid des Karl-Friedrich von Kahlbutz hatte sich offenbar erfüllt. Zwei Leichen waren vollständig verwest, die des Ritters Kahlbutz jedoch nicht. Selbst renommierte Mediziner wie Sauerbruch oder Virchow konnten nicht die Mumifizierung erklären.

1806 holten ihn Soldaten der französischen Besatzungsmacht aus der Gruft, stellten ihn ins Häuschen einer Schildwache und beschädigten den Leichnam zum Teil. Das Loch auf der rechten Rippenseite rührt daher.

Literatur

  • Leopold Schaumann: Der Kahlbutz in Kampehl bei Neustadt-Dosse, in: Dosse-Zeitung 1890

Verweise