Janke, Karl Hans

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Karl Hans Joachim Janke (* 21. August 1909 in Kolberg, Pommern; † 15. Februar 1988 in Wermsdorf) war ein deutscher Künstler und Erfinder. Er fertigte zahlreiche Modelle und Zeichnungen hauptsächlich zur Luft- und Raumfahrttechnik an, entwarf Konzepte zu neuartigen Antrieben, die auf der Nutzung des Erdmagnetfeldes basierten, formulierte eigene Theorien zur Geschichte des Weltalls und definierte ein kosmologisches Modell. Er beschrieb als regenerierbare Energiequelle die Raumelektriziät als „Deutsches Atom“, letztlich die Freie Energie, deren Verwertbarkeit er jedoch nur allen Völkern gleichzeitig zugänglich machen wollte.

Leben

Janke besuchte die Volksschule und das Domrealgymnasium, eine Vorbereitungsanstalt für die Oberrealschule, machte das Abitur und belegte Abendkurse an der TU Berlin. Er legte ein Dolmetscher-Examen ab und studierte drei Semester Zahnmedizin in Greifswald. 1936 reichte er ein Patent zu einem „Flugzeug mit schwingender Tragfläche“ (Schwenkflügel) und 1939 eins zu einem „Standortanzeiger, insbesondere für Luftfahrzeuge“ ein. Beide wurden 1943 vom Reichspatentamt erteilt. Insbesondere das letztere beschreibt ein Verfahren, nach dessen Grundprinzip das heutige GPS funktioniert. Die schwenkbare Tragfläche fand erstmals im deutschen Flugzeug Me P.1101 eine Anwendung.


Eine der Lieblingsideen Karl Hans Jankes war das „Raum-Trajekt“, ein Raumfahrzeug, das keinerlei Energie verbraucht, sondern lediglich natürliche Magnetkraft als Antrieb nutzt.

Weltall-Fahrzeug D-001 Deutsches Raum-Trajekt: Venusland
Weltall-Fahrzeug D-001 Deutsches Raum-Trajekt: Venusland


Nach der Vertreibung aus seiner Heimat in Ostdeutschland ließ er sich in Großenhain in Mitteldeutschland nieder. Nach dem Tod seiner Mutter 1948, sein Vater starb bereits 1945, mußte er für sich allein sorgen.

Er gründete eine eigene Firma, in der er Spielzeug fertigte, wurde jedoch von Nachbarn wegen seines unkonventionellen Lebenswandels angezeigt. Hinzu kam sein öffentlicher Protest, in dem er auf seine geschäftlichen Probleme aufmerksam machte. Die ihn aufsuchenden Behörden fanden einen vollkommen verwahrlosten Mann an, der bereits unter Unterernährung litt, weil er sein ganzes Vermögen in das Unternehmen und in seine Erfindungen investiert hatte. Er erhielt eine kurze Haftstrafe und wurde am 4. Juni 1949 wegen „wahnhaften Erfindens“ in die Nervenklinik Arnsdorf eingewiesen. Am 8. November 1950 verlegte man ihn in die Psychiatrische Landesanstalt Hubertusburg in Wermsdorf, die er bis zu seinem Lebensende nicht mehr verlassen sollte. Die Diagnose des behandelnden Arztes lautete „chronisch paranoide Schizophrenie“. In einer kleinen Werkstatt des Krankenhauses baute er bis zu 4 Meter große Flugmodelle und fertigte tausende Zeichnungen an. Er starb 1988 im Alter von 79 Jahren. In seinem Testament schrieb er:

„Ich möchte an dieser Stelle dem Wunsche Ausdruck geben, dass mein Atom und meine sonstigen Erfindungen nur friedlichen Zwecken und dem glücklichen Aufbau der Welt dienen mögen! (...) Ich bitte, die Bilder und Alben aufzubewahren, mit den vielen Zeichnungen und Modellen, die ich für Euch Menschen geschaffen habe.“

Nach seinem Tod landete sein Lebenswerk auf dem Dachboden der Nervenklinik Hubertusburg in der Schloßanlage. Anfang der 1990er Jahre wurde ein Großteil des Nachlasses im Sperrmüll entsorgt. Im Jahre 2000 wurden Teile von Jankes Modellen und Alben auf dem Dachboden durch den Chefarzt Dr. Peter Grampp wiederentdeckt. Seine Werke werden seitdem mit den technischen Illustrationen Leonardo da Vincis und den visionären Ideen eines Jules Verne in einem Atemzug genannt. Aus diesem Grund wird er auch des öfteren als „Leonardo von Wermsdorf“ bezeichnet. Inzwischen wird Janke in seiner revolutionären Weitsicht ebenso mit Wernher von Braun verglichen.

Seit 2007 gibt es im Jagdschlosskomplex Hubertusburg in Wermsdorf eine Ausstellung 'Karl Hans Janke - Genie und Schizophrenie'.

Einige Zeichnungen von Karl Hans Janke

Dokumentation

Genie und Wahnsinn - Der Fall Janke

Literatur

Verweise