Kindermann, Heinz (1894)

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Heinz Kindermann (* 8. Oktober 1894 in Wien; † 3. Oktober 1985 ebenda) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Kulturhistoriker.

Leben und Wirken

Kindermann war der Sohn eines Buchhändlers und studierte u.a. Germanistik und Philosophie in Wien. 1924 wurde er Professor für deutsche Sprache und Literatur in seiner Heimatstadt. Von 1936 bis 1943 war er als Hochschullehrer in Münster tätig, bevor er wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte und dann auch als Direktor des Zentralinstituts für Theaterwissenschaften wirkte. Als eine der führenden Persönlichkeiten der Literaturkritik im Nationalsozialismus war er u.a. als Vorstandsmitglied der Shakespeare-Gesellschaft tätig, da die Pflege des Werkes des englischen Dichters im Dritten Reich als besonders wichtig angesehen wurde. Nach der „Befreiung“ war er erneut als Professor in Wien tätig und gehörte ab 1963 der Österreichischen Akademie der Wissenschaft an. Sein zehnbändiges Werk Theatergeschichte Europas (1957-1974) gilt in der internationalen Kulturwelt als Standardlektüre[1].

Werke (Auswahl)

  • Literarhistorische Untersuchung, Stuttgart 1918
  • J. M. R. Lenz und die Deutsche Romantik. Ein Kapitel aus der Entwicklungsgeschichte romantischen Wesens und Schaffens, Wien u.a. 1925
  • Das literarische Antlitz der Gegenwart, Halle 1930
  • Goethes Menschengestaltung. Versuch einer literarhistorischen Anthropologie, Berlin 1932
  • Klopstocks Entdeckung der Nation, Danzig 1935
  • Die deutsche Gegenwartsdichtung im Aufbau der Nation, Berlin 1936
  • Dichtung und Volkheit. Grundzüge einer neuen Literaturwissenschaft. Berlin 1937, 2. Aufl. 1939
  • Das Burgtheater. Erbe und Sendung eines Nationaltheaters, Wien u.a. 1939.
  • Die Weltkriegsdichtung der Deutschen im Ausland, Berlin 1940
  • Ferdinand Raimund. Lebenswerk u. Wirkungsraum eines deutschen Volksdramatikers, Wien u.a. 1940
  • Die deutsche Gegenwartsdichtung im Kampf um die deutsche Lebensform, Wien 1942
  • Theater und Nation, Leipzig 1943
  • Hölderlin und das deutsche Theater, Wien 1943
  • Theatergeschichte der Goethezeit, Wien 1948
  • Das Goethebild des XX. Jahrhunderts, Wien u.a. 1952, 2. Aufl. 1966
  • Hermann Bahr. Ein Leben für das europäische Theater, Graz u.a. 1954
  • Theatergeschichte Europas, 10 Bde., Salzburg 1957–1974
  • Das Theaterpublikum der Antike / des Mittelalters / der Renaissance, Salzburg 1979–1984

Zitat

  • „Wo die deutsche Kultur Fuß faßt oder alten deutschen Kulturboden neu erbaut wächst neben deutschen Fabriken und Schulen auch das deutsche Theater empor. Vom Haag bis nach Krakau und bis in die Ukraine, von Oslo bis Athen: überall spricht vom Theater her deutsche Kultur, deutsche Art und deutsches Wort, zu den Vorposten deutscher Arbeit und deutscher Wehrkraft, aber auch zu den Freunden Deutschlands aus anderen Nationen“[2].

Fußnoten

  1. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  2. ebenda, als Zitat wiedergegeben