Liebe muss verstanden sein

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Liebe muss verstanden sein
Liebe muss verstanden sein.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Liebe muss verstanden sein
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1933
Stab
Regie: Hans Steinhoff
Drehbuch: Herbert Juttke
Produktion: UFA
Musik: Willi Kollo
Kamera: Konstantin Tschet, Otto Baecker
Schnitt: Milo Harbich
Besetzung
Darsteller Rollen
Rose Barsony Stenotypistin Margit Raday
Georg Alexander Ingenieur Peter Lambach
Wolf Albach-Retty Bobby Brandt
Hilde Hildebrand Lambachs Braut Ellen Parker
Käte Haack Lisa Plaumann
Max Gülstorff Fabrikant Bruno Plaumann
Oscar Sabo Lambachs Faktotum Oskar Nickel
Oskar Sima Kriminalbeamter
Theo Lingen Hotel-Emil
Wera Schultz Zofe
Ernst Behmer
Aenne Görling
Harry Halm
Paul Rehkopf

Liebe muss verstanden sein ist ein deutscher Liebesfilm von 1933. Der Film wurde von April bis zum 15. Mai 1933 gedreht. Die Uraufführung fand am 4. August 1933 in Berlin (U.T. Kurfürstendamm) statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Ein kleiner Vorschuß,
So kurz vor Torschluß,
Das macht das Leben noch mal so schön.
Das macht so selig,
Das macht so fröhlich,
Wenn man Geld hat, nett auszugehn.
Mit solch ketzerischen Gedanken sitzt Margit Raday, hübsch, blond und in Sonnabend-Stimmung an der Schreibmaschine. Herr Bruno Plaumann, ihr Chef, kann, wenn das Wort „Vorschuß“ fällt, plötzlich schwerhörig werden. Er hat ja auch andere Gedanken im Kopf, sein Geist weilt schon in Dresden, wo er noch heute abend eintreffen will, um die Sache mit der Lambachschen Fernlenkung abzuschließen. Die Option übt er aus, aber zu dem Zweck müssen jetzt gleich noch 3.000 Mark auf das Konto Peter Lambach eingezahlt werden. In 10 Minuten wird die Bank geschlossen, und natürlich ist wieder kein Bote da.

Aber da steht ja die kleine Raday, die muß schnell zur Bank mit den 3.000. „Mein Vorschuß“, haucht Margit, aber auf dem Ohr ist Plaumann taub und schiebt sie hinaus. Auf dem Wege zur Bank türmt sich vor Margit ein unüberwindliches Hindernis auf, das Schaufenster eines Modemagazins. Im Gedränge der Schaulustigen gibt es Krach, Margit muß ihre jungfräuliche Ehre verteidigen und wehrt sich tapfer ihrer Haut. Als sie sich endlich auf ihren Auftrag besinnt, ist es zu spät. Die Bank ist geschlossen.

Ein Unglück kommt nie allein, Margit büßt auch noch einen ihrer Geldscheine ein. Verzweifelt will sie dem Chef alles beichten, aber in seiner Villa erfährt sie, daß er schon im Auto nach Dresden, Hotel Bellevue unterwegs ist, die gnädige Frau ist mit der Bahn vorausgereist. Also auf nach Dresden denkt Margit ... – Mit Herzklopfen betritt sie das elegante Dresdener Hotel. Plaumann ist noch nicht da, seine Frau jedoch hat bereits ein Telegramm, in dem er die übliche Autopanne meldet, Frau Plaumann, die in die Geschäfte ihres Mannes eingeweiht ist, will Herrn Peter Lambach gleich benachrichtigen, denn die Sache ist ja sicher, die Option wahrgenommen, das Geld eingezahlt ... Schaudernd hört Margit, wie Frau Plaumann all dies in der Hotelhalle einer Bekannten erzählt. In ihrer Herzensangst flüchtet Margit in das Zimmer Nr. 17, das grade frei wird, denn sie muß unter allen Umständen ihren Chef sofort nach seiner Ankunft sprechen. – Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Peter Lambach, der berühmte Ingenieur, dessen sensationelle Fernlenkungs-Versuche das Tagesgespräch bilden, trifft ein mit Ellen Parker, seiner eleganten Braut, seinem Faktotum Oskar Nickel und einer geheimnisvollen Kiste, so etwa im Sargformat, die Nickel nicht aus den Augen läßt. Ellen Parker hat einen eifersüchtigen Vetter, Bobby Brandt, der immer abwartet, wenn die launische Ellen sich wieder einmal verlobt hat. Auf diese Weise hofft Bobby, die geliebte Cousine doch schließlich noch für sich auszuhungern. Jedes Mittel ist ihm recht, um den Nebenbuhler zu schädigen.

Die Gelegenheit ist ihm günstig, denn als Peter Lambach harm- und ahnungslos, rechtschaffen müde im Zimmer 17, das ihm zugeteilt wurde, aufs Bett sinkt, setzt er sich auf etwas weiches warmes, das mit einem Schrei aufspringt. Margit! In diesem Augenblick flammt das Blitzlicht, Bobby hat das Paar fotografiert. Frohlockend entflieht er mit der kostbaren Platte. Lambach tobt, Margit weint und verspricht, das Bild zurückzuholen, damit Peters Verlobung nicht in die Brüche geht. Aber so einfach ist das nicht. Was dem hübschen Stubenmädchen nicht glückt, gelingt auch der eleganten Dame nicht, die auf höchst originelle Weise ein Abendkleid „erworben“ hat. Die Besitzerin des Kleides ist wütend, aber das Maß ihres Pechs ist noch lange nicht voll, denn die Polizei mischt sich ein. Ein richtiger Hoteldieb gibt eine Gastrolle. Ein braves Eheweib endet auf der Polizeiwache, eine Verlobung geht auseinander, und Ellen, die verlassene Braut, schwört Rache. Bobby, der treue Vetter, muß helfen, den bösen Peter Lambach da zu treffen, wo er am empfindlichsten ist. Seine Fernlenkungs-Experimente müssen bei der Vorführung mißglücken, dann ist er vor der Presse und der Öffentlichkeit für immer blamiert. Der treue Nickel kann nicht verhindern, daß der schwarze Plan glückt. – Ein rascher Griff ins Herz der Puppe, mit der Lambach experimentieren will, und der kunstvolle Empfangsapparat, das Herzstück der Maschine, ist in Bobbys Hand. – Aber noch lebt Margit ... – Die Gesellschaft ist versammelt, Plaumann rühmt sich bereits seines vorausschauenden Geschäftsgeistes, die Konkurrenz platzt vor Neid. Die Vorführungen sollen beginnen. Aber die Unglückspuppe ist leblos und starr. Der Erfinder schaltet nervös und wird immer ängstlicher. „Was ist geschehen?“ Da – ein Wunder, plötzlich funktioniert die Puppe, tanzt und singt. Das Publikum ist begeistert, Lambach schüttelt verzweifelt den Kopf, er ist doch kein Betrüger und weiß, daß das nicht mit rechten Dingen zuging. Er will Plaumann alles gestehen, daß die Puppe in Wirklichkeit gar keine Puppe war, sondern ... Aber schon hat die tückische Ellen Frau Plaumann bewiesen, daß die Puppe keine Puppe ist, denn eine Puppe niest nicht. Wütend stürzt die beleidigte Gattin zu ihrem Mann und holt ihn in ihr Zimmer, wo die Kiste mit der Puppe steht. „Das Frauenzimmer soll herauskommen!“

Es kommt heraus, tanzt und singt und – ist einwandfrei eine Puppe. Peter Lambach ist gerettet. Margit und Nickel haben gesiegt. Peter steht glückselig vor seinen beiden Puppen, der künstlichen und der lebendigen aus Fleisch und Blut, tanzen und singen können sie beide, aber lieben kann nur die eine. Und da sagt Peter sich mit Recht:

Ich schalt mich nur in Liebe ein,
Denn – Liebe muss verstanden sein!