Müller, Franz (1908)
Franz Müller ( 1908; 15. Februar 1933 in Siegburg) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Wirken
In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 1933, gegen 2.30 Uhr, fielen am „Volkshaus“ in der Siegburger Kaiserstraße Schüsse. Von der gegenüberliegenden Tankstelle feuerten SA und SS; aus dem Haus, das dem Metallarbeiterverband gehörte und in dem auch Räume des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) und der SPD waren, schossen Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Bei diesem Schußwechsel traf eine Kugel den SS-Scharführer und Anstreichergehilfen Franz Müller tödlich. Unmittelbar danach wurden die 16 Männer, die sich im Volkshaus befanden, von der Polizei festgenommen; im Volkshaus wurden ein Karabiner, drei Pistolen sowie Munition sichergestellt.
Noch im Laufe des Jahres 1933 wurde die Troisdorfer Kirchstraße in Franz-Müller-Straße umbenannt. In Oberkassel trug ebenso eine Straße seinen Namen. Das Haus der Deutschen Arbeitsfront/NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in Siegburg in der Ringstraße 35–37 trug den Namen Franz-Müller-Haus.
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938