Mage
Mage ist ein alter deutscher Ausdruck, welcher inzwischen ausgestorben ist. Er stammt aus dem Mittelhochdeutschen, wo er mâge oder mâc lautete und eine blutsverwandte Person bezeichnete. Im Gegensatz dazu waren die vriunde die angeheirateten Verwandten.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Bereits im Nibelungenlied (Str. 1403) findet sich das Wort:
- „Dô sprach die küneginne: 'Iu ist daz wol geseit, / ich hân vil hôher mâge. Dar umbe ist mir sô leit / daz mich die sô selten ruochent hie gesehen. (...) “
- („Da sagte die Königin: Euch ist es wohl bekannt, ich habe viele hohe Blutsverwandte. Daher ist es mir ein Leid, daß mich diese so selten hier zu sehen wünschen. (...)“)
16. Jahrhundert
Auch später, bis ins 16. Jahrhundert hinein, war der Begriff noch im allgemeinen Gebrauch[1]:
- „was hilfts, das jr einander plagen? (spricht ein Dornbusch zu zwei Bäumen)
- weil jr seind zsamen freundt und magen
- von hohen bäumen, edlen stämmen,
- drumb solt jr nit einander hemmen,
- sondern wie freund gütlich vertragen.“[2]
- „wir können wol sitzen bei freunden und magen.“[3]
17. Jahrhundert
Im 17. Jahrhundert wird das Wort zwar noch aufgeführt (mage, affinis, cognatus, schwertmage, spillmage) erscheint aber, außerhalb des fortdauernden juristischen Gebrauchs der beiden zuletzt aufgeführten Zusammensetzungen, nur noch sehr vereinzelt[1]:
- „er spottet ihrer noch darzu, sprach: meine liebe magen,
- seht nunmehr werd ich eure schu an meinen füszen tragen.“
- - Reineke Fuchs (Rostock 1652) 200
Und in demselben Werk, aber mit Anlehnung an den niederdeutschen Text, heißt es:
- „wente gi sint van minen levesten magen,
- dar umme wil ik juwe schoie dragen.“
- - Reineke Fuchs 2685
18. Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert hat, wie mit manchen alten Begriffen, den Versuch der Auffrischung gemacht, ohne damit viel Anklang zu finden[1]:
- „der held, von dem wir singen und sagen ..
- ist einer von unsern freunden und magen.“
- - Christoph Martin Wieland 21, 7;
- „heran, mein trautes kind,
- und setz dich her! sollst deinen ersten mann,
- und deine freund und deine magen sehn.“
- - Gottfried August Bürger 153a (Ilias)
Fußnoten