Man

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Man ist ein in der deutschen Sprache häufig gebrauchtes Pronomen in der umgangssprachlichen Bedeutung von „(irgend)jemand, (irgend)wer“. Gelegentlich findet das Wort auch als bekräftigendes Adverb Verwendung.[1] In der politisch-„korrekten“ BRD-Sprache wird das Pronomen man mittlerweile häufig fälschlich durch „mensch“ oder – ebenso fälschlich – geschlechtsspezifisch durch „frau“ ersetzt.

Wortherkunft und Bedeutung

Man läßt sich – ebenso wie Mann und Mensch – auf die indogermanische Wurzel manu- für „Mensch, Mann“ zurückführen, die ihrerseits möglicherweise auf men- (verwandt mit lateinisch mens und englisch mind) für denken zurückgeht; die Urbedeutung wäre dann denkendes Wesen.

Althochdeutsch man bezeichnet einen Menschen unabhängig von dessen Geschlecht; die geschlechtsspezifischen Entsprechungen sind wer für männlicher Mensch (erhalten in Wergeld, Werwolf, Welt, engl. world; verwandt mit lat. vir) und quina für weiblicher Mensch (erhalten in engl. queen; verwandt mit altgriechisch gyne). Woman, das englische Wort für Frau (von altenglisch wifman; wif verwandt mit engl. wife, dt. Weib, also weiblicher Mensch bedeutend), zeigt, daß erst durch ein Präfix eine Differenzierung stattfand. Die geschlechtsübergreifende Bedeutung von man ist auch im Englischen teils erhalten, etwa im indefinit gebrauchten man und in mankind („That's one small step for man, one giant leap for mankind.“).

Während sich bei neuhochdeutsch man („jemand, niemand, jedermann“) diese übergreifende Bedeutung uneingeschränkt erhalten hat, hat sie sich bei nhd. Mann auf „männlicher Mensch“ eingeengt. Den ursprünglichen Platz von ahd. man in seiner geschlechtsunspezifischen Bedeutung hat dann nhd. Mensch (ahd. mennisco, abgeleitet vom Adjektiv mennisc, männisch) eingenommen. Eine ähnliche Entwicklung haben im Französischen die nicht mit man verwandten Wörter on und homme, beides aus lat. homo, durchlaufen.

Das weibliche Pendant zu Mann in seiner heutigen Bedeutung war ursprünglich Weib. Frau, von ahd. frouwa (die weibliche Form zu frô, „ Herr“, verwandt mit Fron), urverwandt mit dem Namen der Göttin Freyja, war das Gegenstück zu Herr (heute in dieser Parallelität noch in der Anrede erhalten).

Eine für die BRD-Sprache häufig eingeforderte spezifisch weibliche Form des unspezifischen man müßte also eher wib denn frau heißen; mensch ist kein bißchen weniger mit Mann verwandt als man. Durch die Formel man/frau werden Menschen weiblichen Geschlechts aus der durch man bezeichneten Gruppe herausgenommen — was ähnlich sinnlos ist, wie wenn man von Menschen und Frauen spräche.

Dame kam über das Französische vom lateinischen domina ins Deutsche und bedeutet ebenfalls Herrin. Jedoch ist weder herrlich von Herr abgeleitet noch dämlich von Dame. Wohl aber gehen Herr und herrlich beide auf das Adjektiv hehr (bzw. dessen althochdeutschen Vorgänger) zurück.

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Henscheid, Carl Lierow, Elsemarie Maletzke, Chlodwig Poth: Dummdeutsch. Frankfurt am Main 1985

Verweise

Fußnoten

  1. Beispiele: „Lass man gut sein!“, „Na, denn man los!“