Meister Altswert

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Meister Altswert war ein deutscher Dichter und Minnesänger aus dem Elsaß. Er entstammte vermutlich dem Bürgertum und verfaßte um 1380 unter den Namen „Altswert“ und „Nieman“ vier allegorienreiche Lehrgedichte, deren bestes, „Der Tugenden Schatz“, in den Venusberg führt.

In „Der Tugende Schatz“ nennt Altswert sich mit dem Decknamen Nieman; auch der Name Altswert ist vielleicht gar nicht sein Familienname, sondern erst am Ende seiner literarischen Laufbahn angenommen. Diese Namensnennung geschieht nur am Schluß der 286, überall fälschlich als „Altes Schwert“ zitierten Verse, die in allen drei Handschriften den anderen Dichtungen vorausgehen und offensichtlich eine Widmung der nachfolgenden Werke an seine Gönnerin darstellen. Im „Kittel“ und „Der Tugende Spiegel“ huldigt er ihr unter dem Siegel G (Margret?) wie ein Minnesänger und Liebhaber seiner Herrin in der Form einer Minneallegorie: Der Dichter kommt im Traum in Frau Venus' Land bzw. den Venusberg, empfängt Minnelehren, preist die Tugend seiner Geliebten und empfängt für sie kostbare Geschenke. Im „Spiegel“ ist die Traumeinkleidung ins Bürgerliche gewandt: hier ist es ein Kaufmann, der ihm einen wunderbaren Stahlspiegel schenkt, in dem er seine makellose Herrin erblickt. Der Hang zu Gelehrsamkeit und Allegorien kennzeichnet seine bürgerliche Herkunft, andererseits ist er den Heldenepen, vor allem „Dietrichs Ausfahrt“, verpflichtet. Seine Schilderungen sind auch hinsichtlich der Kleidermode und Sitten im damaligen Elsaß kulturhistorisch interessant.[1]

Literatur

  • Karl Heinrich August Meyer: Meister Altswert. Eine literarische Untersuchung. (Dissertation) Einbeck 1889 (PDF-Datei)
  • Karl Bartsch: Meister Altswert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 374 f.

Fußnoten

  1. In: Hellmut Rosenfeld: Meister Altswert, Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 230