Murnauer Moos
Das Murnauer Moos liegt am Nordrand der bayerischen Alpen und südlich von Murnau und dem Staffelsee. Es stellt mit 32 km² das größte zusammenhängende Moor in Mitteleuropa dar.
Das Murnauer Moos entstand aus dem Bett des Loisachgletschers, das sich im Laufe der Zeit zu einer ausgedehnten Moorfläche entwickelte. Das Gebiet umfaßt eine vielfältige Landschaft mit Streuwiesen, Nieder- und Übergangsmooren, Quelltrichtern, Altwasser und voll ausgebildeten Hochmooren.
Das Gebiet bietet heute 946 Pflanzenarten (davon stehen 164 auf der Roten Liste, wie Herbst-Drehwurz, Wanzen-Knabenkraut, Glanzorchis, Sibirische Schwertlilie, Karlszepter, Torfsegge, Zierliches Wollgras, Moor-Binse, Moor-Steinbrech, Heidelbeerweide und Strauch-Birke)) und mehreren tausend Tierarten (unter anderem Wachtelkönig, Raubwürger und Kreuzotter) ein Refugium. Ein großer Teil des Gebietes steht heute unter Naturschutz. Es gibt Überlegungen für die Einrichtung eines Nationalparks.
Eine geologische Besonderheit sind die sogenannten Köchel, aus hartem Glaukoquarzit bestehende Gesteinskögel aus der Kreidezeit des Helvetikums. Diese wurden in den Hartsteinwerken am Moosberg und am Langen Köchel (hier noch bis 2001) abgebaut und z. B. zur Pflasterung von Straßen oder als Bahnschotter verwendet. Früher wurden die Steine dazu bis nach München geflößt. Heute werden die Flächen renaturiert.