Muselmann
Muselmann (eigentl. Muselman, von persisch: musalmân oder türkisch:: müslüman) ist in Deutschland eine wenig geläufige Bezeichnung für Mohammedaner. In Frankreich ist Musulman hingegen die offizielle Bezeichnung.
Die eingedeutschte Endung „-mann“, Plural „-männer“ ist volksetymologischen Ursprungs, wie bereits die Oeconomische Encyclopädie (1773–1858) andeutet:
– Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie (1773–1858)Muselmann, ein Nahme, welchen sich die Anhänger Mahomed' s, oder die im gemeinen Leben sogenannten Türken selbst beylegen, und im Arabischen eigentlich Moslemim, d. i. Bekenner des Islam, oder wahren Glaubens, welchen Nahmen Mahomed seiner Lehre schon im Jahre 612 gab, bedeutet, und woraus die Europäer ihr Muselmann verderbt haben.
Diese Enzyklopädie schreibt unter dem Lemma „Moslemim“:
– Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie (1773–1858)Moslemim, d. i. Gläubige, so nennen sich die Muhamedaner, woher der bey uns gewöhnliche Ausdruck Muselmänner entstanden ist.
Weitere Bezeichnung
Sarazenen ist ein Begriff, der ursprünglich vor Ort einen im Nordwesten der arabischen Halbinsel siedelnden Volksstamm bezeichnete. Im Gefolge der islamischen Expansion wurde der Begriff jedoch sowohl in lateinischen Quellen als auch seit dem Mittelalter im christlichen Europa als Sammelbezeichnung für die Angehörigen der islamischen Völker, die ab ca. 700 n. d. Z. in den Mittelmeerraum bis Südfrankreich eingedrungen waren, verwendet.