Mykodiesel

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Mykodiesel gilt als eine vielversprechende Quelle für Biotreibstoffe. VS-Forscher fanden im südamerikanischen Regenwald einen Pilz, der einen dieselähnlichen Treibstoff herstellen kann. Der Pilz namens Gliocladium roseum produziert aus Pflanzenresten ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Der neu entdeckte Treibstoff wurde Mykodiesel genannt. Myces kommt aus dem Griechischen und bedeutet Pilz.

Entdeckung

Wissenschafter von der Montana State University berichteten in dem britischen Fachjournal „Microbiology“ 11/2008 über den Pilz, Gliocladium roseum genannt, der mit Hilfe von Pflanzenresten ein Kohlenwasserstoffgemisch produziert. Dieser stellt somit eine vielversprechende neue Quelle für einen Biotreibstoff dar. Kohlenwasserstoffproduzierende Mikroorganismen sind eigentlich nichts Neues, doch berichtet die Forschergruppe um den Botaniker Gary Strobel, daß dieses Gemisch des neuen Pilzes, dem Diesel viel ähnlicher ist, als von anderen Bakterien oder Pilzen.

Entdeckt wurde der Pilz von den Forschern in einer Scheinulme, eine Baumart aus Chile. „Gliocladium roseum macht Kohlenwasserstoffe direkt aus Cellulose, der Hauptkomponente in Pflanzen und Papier“, sagt Strobel. Dieser Pilz verdaue demnach sogar Stengel und Sägemehl.

Vorteil

Der jährliche Pflanzenabfall von 430 Millionen Tonnen, der in der Landwirtschaft entsteht, wird vor allem zur Treibstoffproduktion genutzt. Doch können Mikroben dies nur, wenn noch ein weiterer Verarbeitungsschritt zwischengeschaltet wird. Durch den neu entdeckten Pilz könne somit die Produktion von Treibstoff erheblich vereinfacht werden. Es sind bereits etliche Mikroben bekannt, die Kohlenwasserstoffe produzieren, aber Gliocladium roseum ist der einzige Organismus, bei dem bewiesen werden konnte, daß er eine so wichtige Kombination an Treibstoffen herstellt. Der Pilz kann die Diesel-Bestandteile direkt aus Zellulose herstellen. Die Herstellung von Biodiesel durch den Pilz wäre damit effizienter als die Methoden, mit denen bisher gearbeitet wird. Bei ihnen ist noch ein Zwischenschritt nötig: Zu den Abfällen der Landwirtschaft werden Enzyme gegeben, die die Zellulose in Zucker umwandeln. Aus den Zuckerverbindungen machen Mikroben dann Ethanol, das als Brennstoff verwendet werden kann. Gliocladium roseum kann die Zellulose direkt umsetzen – der Ertrag an Kohlenwasserstoffen ist dann aber nicht so hoch, wie wenn der Pilz mit Zucker gefüttert wird, räumt Strobel ein. Die Wissenschaftler arbeiten daran, das dieselproduzierende Potential des Pilzes zu verbessern.