Nebukadnezar II.

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Nebukadnezar II. oder Nabu-kudurri-usur II. (spätbabylonisch Nabium-Kudurru-usur, aramäisch nbwkdsr „Nebukadser“, Altes Testament נְבוּכַדְרֶאצַּר nəvūxadreʔṣṣar oder נְבוּכַדְנֶאצַּר nəvūxadneʔṣṣar; * um 640 v. d. Z..; † 562 v. d. Z.) war von 605 bis 562 v. d. Z. neubabylonischer König. Seinen Namen erbte er von seinem Vorfahren Nebukadnezar I. Nach ihm folgten noch zwei weitere babylonische Herrscher mit dem Namen Nebukadnezar. Der Name bedeutet übersetzt: „Gott Nabû schütze meinen ersten Sohn“.

Werdegang

Nebukadnezar II. wurde um 640 v.u.Z. in Babylon geboren und ist der Sohn von Nabupolassar. Jener war der Begründer und erster König des neubabylonischen Reiches (626 bis 539 v.u.Z.). Bereits mit 20 Jahren wurde Nebukadnezear mit der Heeresführung beauftragt. Im Namen seines Vaters führte Nebukadnezar Kriege.

605 v.u.Z. wurde Nebukadnezar der neue König. Die genaue Datierung seiner Regentschaft wurde u.a. über Keilschrifttafeln wie VAT 4956 möglich, die exakt datierbare astronomische Angaben enthalten[1]. Laut jüdischer Chronologie im Alten Testament soll er Jerusalem angegriffen, geplündert und Einwohner verschleppt haben. Für die beiden ersten Angriffe (Adar 597 v.u.Z. und Ab 587 v.u.Z.) existieren außerbiblische Beweise in Form von Keilschrifttafeln. 562 v.u.Z. verstarb Nebukadnezar und einer seiner Söhne – Ewil-Merodach (akkadisch: Awil-Marduk) – übernahm die Regentschaft.

Bibel

Die Einnahme Jerusalems stellte eine wichtige Rolle in der Bibel dar. Sein Name wird darin 91 mal erwähnt. Er wird einerseits als brutaler Herrscher, andererseits durch die Propheten als Werkzeug Gottes zur gerechten Bestrafung der Juden dargestellt.

Jeremia 24: „1 Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkörbe, gestellt vor den Tempel des HERRN, nachdem der König zu Babel, Nebukadnezar, hatte weggeführt Jechonja, den Sohn Jojakims, den König Juda's, samt den Fürsten Juda's und den Zimmerleuten und Schmieden von Jerusalem und gen Babel gebracht.“

Jeremia 29: „1 Dies sind die Worte in dem Brief, den der Prophet Jeremia sandte von Jerusalem an die übrigen Ältesten, die weggeführt waren, und an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem hatte weggeführt gen Babel 2 (nachdem der König Jechonja und die Königin mit den Kämmerern und Fürsten in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden zu Jerusalem weg waren).“

Jeremia 37: „1 Und da Zedekia, der Sohn Josias, ward König anstatt Jechonjas, des Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der König zu Babel machte ihn zum König im Lande Juda.“

2 König 25: „4 Da brach man in die Stadt; und alle Kriegsmänner flohen bei der Nacht auf dem Wege durch das Tor zwischen zwei Mauern, der zu des Königs Garten geht. Aber die Chaldäer lagen um die Stadt. Und er floh des Weges zum blachen Felde. 5 Aber die Macht der Chaldäer jagte dem König nach, und sie ergriffen ihn im blachen Felde zu Jericho, und alle Kriegsleute, die bei ihm waren, wurden von ihm zerstreut. 6 Sie aber griffen den König und führten ihn hinauf zum König von Babel gen Ribla; und sie sprachen ein Urteil über ihn. 7 Und sie schlachteten die Kinder Zedekias vor seinen Augen und blendeten Zedekia die Augen und banden ihn mit Ketten und führten ihn gen Babel.“

Jeremia 52: „6 Aber am neunten Tage des vierten Monats nahm der Hunger überhand in der Stadt, und hatte das Volk vom Lande nichts mehr zu essen. 7 Da brach man in die Stadt; und alle Kriegsleute gaben die Flucht und zogen zur Stadt hinaus bei der Nacht auf dem Wege durch das Tor zwischen den zwei Mauern, der zum Garten des Königs geht. Aber die Chaldäer lagen um die Stadt her. 8 Und da diese zogen des Weges zum blachen Feld, jagte der Chaldäer Heer dem König nach und ergriffen Zedekia in dem Felde bei Jericho; da zerstreute sich all sein Heer von ihm. 9 Und sie fingen den König und brachten ihn hinauf zum König zu Babel gen Ribla, das im Lande Hamath liegt, der sprach ein Urteil über ihn. 10 Allda ließ der König zu Babel die Söhne Zedekias vor seinen Augen erwürgen und erwürgte alle Fürsten Juda's zu Ribla. 11 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ließ ihn mit zwei Ketten binden, und führte ihn also der König zu Babel gen Babel und legte ihn ins Gefängnis, bis daß er starb.“

Psalm 137: „1 An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten. 2 Unsere Harfen hingen wir an die Weiden, die daselbst sind. 3 Denn dort hießen uns singen, die uns gefangen hielten, und in unserm Heulen fröhlich sein: „Singet uns ein Lied von Zion!“ 4 Wie sollten wir des HERRN Lied singen in fremden Landen? 5 Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde ich meiner Rechten vergessen. (Jeremia 51.50) 6 Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wo ich nicht dein gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein. 7 HERR, gedenke der Kinder Edom den Tag Jerusalems, die da sagten: „Rein ab, rein ab bis auf ihren Boden!“ (Psalm 79.12) (Obadja 1.10-15) 8 Du verstörte Tochter Babel, wohl dem, der dir vergilt, wie du uns getan hast! 9 Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und zerschmettert sie an dem Stein! (Jesaja 13.16) “

Weitere Verwendung

  • Im Film „Matrix“ hat das Flugschiff von Neo, Morpheus und Trinity den Namen „Nebukadnezar“. Die letzte Bastion der Menschheit ist im Film der Ort „Zion“.
  • Ebenso ist Nebukadnezar der Name für eine 15 Liter Champagner- oder Burgunder-Flasche

Zitate über Nebukadnezar

  • „Uebrigens ist der Eindruck, den das Studium der Septuaginta bei mir nachgelassen hat, eine herzliche Liebe und innige Verehrung des großen Königs Nabuchodonosor (Nebukadnezar), wenn er auch etwas zu gelinde verfahren ist mit einem Volke, welches sich einen Gott hielt, der ihm die Länder seiner Nachbarn schenkte und verhieß, in deren Besitz es sich dann durch Rauben und Morden setzte, und dann dem Gott einen Tempel darin baute. Möge jedes Volk, das sich einen Gott hält, der die Nachbarländer zu 'Ländern der Verheißung' macht, rechtzeitig seinen Nebukadnezar finden und seinen Antiochos Epiphanes dazu, und weiter keine Umstände mit ihm gemacht werden!“ - Arthur Schopenhauer[2]

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Diese Keilschrifttafel VAT 4956 gehört zu den bestuntersuchten historischen Zeugnissen, z.B. auf http://xn--wp-gka.de/index.php?ZJ_VAT4956
  2. A. Schopenhauer: Parerga und Paralipomena II, Zweiter Teilband, S. 395 , § 174 (Ausgabe Diogenes 1977, ISBN 3 257 20430 2)