Offener Zugang

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Organigramm peer review.jpg

Der Ausdruck „Offener Zugang“ (engl. Open Access) bezeichnet einen digitalen, netzbasierten, für den Endnutzer weitestgehend kostenlosen sowie urheber-und lizenzrechtlich freien Inhalt. Freie Verfügbarkeit und die uneingeschränkte Nutzung von älteren Druckschriften, Urkunden und Periodika wie von neueren, vor allem wissenschaftlichen Arbeiten sind das Ziel von OA. Die Frage nach OA kommt auf a) bei der Digitalisierung seltener Druckwerke und Urkunden ohne umfassende Betreuung, b) bei der zeitgemäßen Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen mit Betreuung und c) bei der Darstellung zeitgeschichtlich relevanter Inhalte zur weiteren Aufarbeitung.

Grundsätzliches (erweiterbar)

Für alle Inhalte sind entsprechende Metadaten, Daten zu den Daten, anzubieten. Dazu gehören die Formate der Vorlagen. Hierzu gehören auch die Formate aller Beilagen wie z.B. Kartenmaterial. Bei der Popularisierung älterer Titel (Weil noch keine Alternative vorhanden ist?) gehört dazu auch der Kalender.[1] Die Farbgebung ist beizubehalten. Zur Zugänglichkeit gehört auch die Transportierbarkeit auf weitere Datenträger. Der Sachverstand der Nutzer kann hier auf einer Diskussionsseite einbezogen werden. Die Zitierfähigkeit kann bspw. durch Digital Object Identifier, ein Identifikator für digitale Objekte ähnlich ISBN oder ISSN, sichergestellt werden. Ansonsten durch ein entsprechende Metadatenfeld.

Digitalisierung

Hierbei geht es darum, oft jahrhundertealte Originale zu schonen. Die an nur wenigen Standorten (Archiven, Büchereien) zugänglichen Quellen können darüber hinaus einem breiten Leserkreis zugänglich gemacht werden.

Wissenschaft

OA in der Wissenschaft hat verschiedene Veröffentlichungskulturen zu bewältigen. Ökonomen auf Englisch, Historiker mehrsprachig, Germanisten in Sammelbänden. Naturwissenschaftler benötigen auch bei alleiniger online-Veröffentlichung eine peer-review, eine Gutachtertätigkeit vor (preprints, discussion [D-] –paper) der eigentlichen und damit zitierfähigen Veröffentlichung (final revised paper). Preprints dienen dabei auch der Sicherung einer Priorität, dem Anspruch erster gewesen zu sein. Umständliche Ankündigungen von Forschungsvorhaben wie im Jahrbuch der historischen Forschung können bei entsprechender Beweissicherheit überflüssig werden. OA kann bei Betreuung auf breiter Basis freiwillig und kostendeckend geschehen. Voraussetzung dazu ist eine funktionierende Moderation/Redaktion. Sie sorgt für eine Bewältigung der Textmassen, auch durch Selektion, für zu bewältigenden Stichworte und Inhaltsverzeichnisse/Kategorisierungen. Kostenpflichtige Anbieter mit hohen Standards suchen auch ständig das Netz nach Plagiaten aus den betreuten Beiträgen ab und erfassen die Zitierungen des Beitrages in anderen Aufsätzen oder Büchern. Die so geschaffenen Ordnung schafft eine höhere Anzahl bibliographischer Einträge des Titels in anderen Titeln und sorgt für die im Wissenschaftsbetrieb gewünschte Reputation der Artikel, Zeitschriften und der OA-Datenbank (impact factor). OA wird staatlicherseits durch die Verbindung mit Forschungsgeldern durchgesetzt. Veröffentlichungen auf PubMed Central werden durch das Nationale Gesundheitsinstitut (NIH) der USA erzwungen. Nach einem Gesetz müssen NIH-geförderte Projekte zwölf Monate nach einer Veröffentlichung in einem Fachblatt online OA zugänglich gemacht werden. In Großbritannien wird von der Forschungsstiftung Wellcome Trust nach sechs Monaten eine Zweitveröffentlichung im Volltext verlangt. Geschieht das nicht, wird kein weiteres Forschungsprojekt unterstützt. In Deutschland wird ein Zweitveröffentlichungsrecht gemäß OA weiter blockiert.

Zeitgeschichte

In diesem sensiblen Bereich sind weniger das Urheberrecht als mehr politische Belange ein Hinderungsgrund für OA. So wurde die Plattform national-socialism.org durch die Kündigung der Hostingfirma 1st-amendment.net November 2011 inklusive Benutzerkontenlöschung und name-server Aneignung stillgelegt. Der Anbieter reichsarchiv.com befindet sich in Indizierung.

Literatur

  • Forscher hört die Signale/ Das freut sogar den Archivar/ Ein guter Ruf ist Gold wert/ Ohne Ordnung wird es schwer. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 17. Juni 2012. S. 54-56.

Verweise

Fußnoten

  1. Weng, Johann Friedrich: Die Schlacht bei Nördlingen und Belagerung dieser Stadt in den Monaten August und September 1634. 1834. verwendet als protestantischer Geistlicher noch den julianischen Kalender.