Otto Wend IV. von Ileburg

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Darstellung des Landeshauptmanns „Wend von Ileburg“ an der Berliner Siegesallee

Otto Wend IV. von Ileburg (Eulenburg; Todesrune.png 1444) war markgräflich Brandenburgischer Rat.

Werdegang

Im Jahre 1410 wurde er zum Hauptmann der gesamten Mark Brandenburg bestellt, um diese zu befrieden. 1411 erhielt er das Dorf Kriele im Havelland zum Lehen und die Anwartschaft auf Golzow. Im selben Jahr wurde er von König Siegismund zum Botschafter bei den Ständen der Mark.[1]

Sein Geschlecht, dessen ältestes nachweisbares Mitglied in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Burggraf von Wettin erscheint, nannte sich seit 1170 nach seinem Schloß Eilenburg an der Mulde, breitete sich während des 13. und 14. Jahrhunderts in der Markgrafschaft Meißen und in den Lausitzen aus und siedelte sich um 1400, nach Abtretung seiner Stammherrschaft Eilenburg an die Herzöge von Sachsen Wittenberg auch in Böhmen an (bis 1538). Der ostpreußische Besitz der Familie wurde 1468 begründet. Wend von Ileburg wurde am 21. Juni 1411 durch den Burggrafen Friedrich von Nürnberg „um merklich Verdienst, Vestigkeit und Biederkeit willen“ zu seinem bevollmächtigten Hauptmann in der Mark ernannt, nachdem er am 21. März 1411 im Hohen Hause auf der Klosterstraße zu Berlin die Huldigung der märkischen Stände für König Sigmund entgegengenommen hatte. Größere Erfolge vermochte Wend vor der Ankunft seines Gebieters in dem zerrütteten Lande, in welchem der Burggraf selber bei seinem Erscheinen nur Schritt für Schritt Boden gewann, nicht zu erzielen. In den ersten Jahren der neuen Regierung gehörte er, wie es scheint, ständig zu der Umgebung des Burggrafen. Als in den zwanziger Jahren eine Entfremdung zwischen dem neuen Markgrafen von Brandenburg und seinem bisherigen Gönner, dem König Sigmund, eintrat, scheint Wend seine Beziehungen zu dem Markgrafen gelöst zu haben. Seine 1411 erworbene märkische Besitzung, das Dorf Kriele bei Friesack, verkaufte er. Wiederholt wurde er jetzt von Sigmund mit Aufträgen und Vollmachten versehen, und in den Hussitenkriegen war er als Besitzer der 1420 ihm übertragenen Herrschaft Egersberg in Böhmen ein eifriger Vorkämpfer der königlichen Partei. In einer Fehde mit einem Nachbarn, dem der Sache Georg Podiebrads ergebenen Wilhelm von Schönburg, hat Wend 1444 einen kläglichen Tod gefunden. Auf seiner Burg Egerburg überfallen, wollte er ein an der Burgmauer herabhängendes Netz zur Flucht benutzen, glitt aber beim Klettern aus und blieb mit gebrochenem Bein im Burggraben liegen. Sein Widersacher warf ihn in den Turm und ließ ihm einen Krug Wasser, zur Nahrung aber ein Bündel Heu reichen, so daß Wend von Ileburg elendiglich verhungern mußte.[2]

Siegesallee

Auf Wunsch Wilhelm II. erhielt die Figur[3] das Antlitz seines Freundes und Vertrauten, Philipp Fürst zu Eulenburg. Ursprünglich war der angebliche Raubritter Caspar Gans zu Putlitz vorgesehen, auch wenn er 1412 am bei der Schlacht am Kremmer Damm noch gemeinsam mit den Quitzows die Hohenzollern bekämpft hatte. Die Historiker sind sich jedoch zum Teil uneinig, ob es sich bei dem Geehrten um Otto Wend IV., oder doch um Otto Wend II. (1319–1370/76), Herr auch Eilenburg und Mühlberg, handelt.

Fußnoten

  1. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg
  2. Reinhold Koser: Die historischen Denkmale in der Sieges-Allee des Berliner Tiergartens, in: „Hohenzollernjahrbuch 1901“, S. 253
  3. Bronzeabguß der Hauptfigur (von 1912) als Denkmal auf der Burganlage in Tangermünde. Bronzeabguß der Nebenfigur Wend von Ileburg wurde nach 1900 als Geschenk Wilhelm II. an Philipp zu Eulenburg zunächst im Park, 1906 im Schloßhof Liebenberg errichtet. Abguß nach 1945 verschollen.