Nipkow, Paul
Paul Julius Gottlieb Nipkow ( 22. August 1860 in Lauenburg in Pommern; 24. August 1940 in Berlin) war ein deutscher Erfinder und gilt als Vater des Fernsehens. Er entwickelte unter anderem die Nipkow-Scheibe als Vorläufer des Fernsehbildschirms. Auch in seinem weiteren Schaffen war er an der Entwicklung des Fernsehens beteiligt. Der im Jahre 1935 in Betrieb genommene erste öffentliche Fernsehsender der Welt wurde ihm zu Ehren Fernsehsender „Paul Nipkow“ (Deutscher Fernseh-Rundfunk) genannt.
Leben
Bereits im Gymnasium fiel der Bäckerssohn mit sehr guten Leistungen in Mathematik und Physik auf, und seine Lehrer bescheinigten dem Primaner ein geniales technisches Talent. Nach dem Abitur 1882 zog er nach Berlin. Als Student der Mathematik und Naturwissenschaften kam ihm die Idee einer optisch-mechanischen Zerlegung von Bildern.
Ende 1883 zerlegte er mittels einer gelochten Scheibe ein Bild in Punkte und Zeilen. Seine Entwicklung ließ er sich als Rahmen für ein „Elektrisches Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte“ 1885 patentieren.
Neben der Entwicklung von Eisenbahnsignalanlagen beschäftigte er sich mit der Idee einer von Muskelkraft getriebenen Flugmaschine, die den Insektenflug zum Vorbild hatte. Weiterhin konstruierte er z. B. ein Flügelrad mit beweglichen Schaufeln für Luft- und Wasserfahrzeuge und eine Weichenfernsteuerung. 1897 und 1898 krönten zwei Patente sein innovatives Bemühen.
Als der zum Oberingenieur aufgestiegene Nipkow 1919 in Pension ging, kam es international zu einem hektischen Realisierungswettrennen seiner Fernsehidee. Auf der 5. Berliner Funkausstellung 1928 wurde dann erstmals von der AEG ein Fernseher nach der Nipkowtechnik vorgestellt.
An seinem 75. Geburtstag erhielt er die Ehrendoktorwürde der Goethe-Universität Frankfurt. Paul Nipkow wurde 1935 Ehrenpräsident der Fernseharbeitsgemeinschaft der Reichsrundfunkkammer.
Tod
Nach seinem Tod bekam Dr. Nipkow als erster Ingenieur ein Staatsbegräbnis – das vom Fernsehen übertragen wurde. Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof Pankow III in Niederschönhausen.