Lauenburg (Pommern)

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Lauenburg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Lauenburg
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 19.108
Bevölkerungsdichte: 1.069 Ew. p. km²
Fläche: 17,86 km²
Koordinaten: 54° 33′ N, 17° 45′ O
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Lauenburg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Lauenburg in Pommern ist eine deutsche Stadt im Kreis Lauenburg in Pommern.

Lage

Lauenburg liegt in Hinterpommern im Tal der Leba, die hier einen Grundmoränenhöhenzug durchschneidet. Die Umgebung wird geprägt vom Lebabruch westlich der Stadt und dem Schlüsselberg (175 m) im Nordwesten und dem östlich gelegenen 210 m hohen Dombrowaberg. In 30 Kilometer Entfernung wird per Straße oder Bahn die Ostseeküste erreicht. Danzig liegt etwa 65 Kilometer entfernt.

Geschichte

Das Land Lauenburg gehörte Anfang des 14. Jahrhunderts dem Deutschen Orden. Dessen Hochmeister Dietrich von Altenburg überließ 1341 Rutcher von Emmerich 100 Hufen Land und eine Urkunde für die nach Kulmer Recht zu gründende Stadt „Lewinburg“. So entstand die Stadt Lauenburg. Im Osten der Stadt errichtete der Orden 1363 das Schloß Lauenburg. Während der Kämpfe mit den Polen wurde das Schloß sowohl 1410 als auch 1455 teilweise zerstört.

Im Ergebnis des Dreizehnjährigen Krieges (1454–1466) mußte der Orden im 2. Thorner Frieden (1466) auf die Lande Lauenburg und Bütow, und damit auch auf die Stadt Lauenburg, verzichten. Die Lande kamen 1466 an Herzog Erich II. von Pommern und blieben im Besitz der pommerschen Herzöge, zunächst als Treuhänder für den polnischen König, ab 1490 als Pfandbesitz und ab 1526 als erbliches Lehen. Als mit Bogislaw XIV. der letzte Pommernherzog starb, fielen die Lande als erledigtes Lehen zunächst an Polen zurück.

Doch schon 1657 wurde Brandenburg im Vertrag von Bromberg mit den Landen Lauenburg und Bütow belehnt. Im Warschauer Vertrag von 1773 (Erste Polnische Teilung) wurde das Lehen durch volles Eigentumsrecht für Preußen abgelöst. Als Lauenburg-Bütowscher Kreis wurde das Gebiet, einschließlich der Stadt Lauenburg, zunächst 1773 in die preußische Provinz Westpreußen eingegliedert, kam aber 1777 zur preußischen Provinz Pommern.

Das Stadtgebiet erweiterte sich nach Westen und Süden. 1830 erhielt Lauenburg Anschluß an die neue Straße StettinDanzig, die spätere Reichsstraße 2. Als 1846 der Lauenburg-Bütowsche Kreis geteilt wurde, wurde Lauenburg die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Lauenburg. Als im Süden 1870 der Bahnhof für die neue Bahnlinie Stolp–Zoppot errichtet wurde, siedelten sich dort auch neue Industriebetriebe wie eine Zündholz- oder eine Maschinenfabrik an. 1899 wurde die Bahnstrecke nach Leba eröffnet.

Als Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem den größten Teil der Provinz Westpreußen an Polen abtreten musste, verlor Lauenburg sein Hinterland, was für die Stadt negative wirtschaftliche Auswirkungen hatte. 1933 wurde die staatliche Hochschule für Lehrerbildung Lauenburg gegründet, an der bis 1945 etwa 3000 Lehrer ausgebildet wurden. Anlässlich der letzten deutschen Volkszählung vor dem Zweiten Weltkrieg wurden in Lauenburg 19.801 Einwohner ermittelt. Die um Lauenburg bis den 2. Weltkrieg gesprochene deutsche Mundart wurde noch kurz vor Kriegsanfang erfaßt und wissenschaftlich beschrieben.

Nach der kampflosen Einnahme der Stadt durch die Rote Armee am 10. März 1945 wurde die Stadt in Brand gesteckt und die Innenstadt fast völlig zerstört, am Marktplatz überstanden nur zwei Häuser das Inferno.

Sehenswürdigkeiten

  • Historische Stadtmauer
  • Zwei mittelalterliche Basteien
  • Das durch den Deutschen Orden erbaute Verteidigungssystem mit Fragmenten der Stadtmauer
  • Die gotische St.Jakobikirche aus dem 14. Jahrhundert mit barockem Alter von 1702
  • Der Burgkomplex (die Kreuzritterburg, Getreide- und Salzspeicher, Brauerei, Mühle, Mühlerhaus, Bäckerei) aus dem 14. Jahrhundert
  • Der mittelalterliche Markt
  • Das Rathaus von 1900 mit einem Mosaik-Fenster im Ratsaal
  • Das neugotische Postgebäude von 1905
  • Bürgerhäuser von der Wende des 19./20. Jahrhunderts mit Fassaden aus Klinkerziegeln
  • Das Museum mit historisch-archäologischen Sammlungen (pommersche Gesichtsaschenkrüge, Danziger Möbel, Militaria, Münzensammlung aus dem 15. Jahrhundert)
  • Die Alte Brauerei mit der ehemaligen Mälzerei im Hinterhof
Lauenburg Pommern - Paradestrasse.jpg Lauenburg Pommern - Markt.jpg Lauenburg Pommern - Hochschule für Lehrerbildung.jpg

Bekannte, in Lauenburg geborene Personen