Wolff, Paul
Paul Wolff ( 19. Februar 1887 in Mülhausen im Elsaß; 10. April 1951 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Fotograf.
Leben
Nach einem Medizinstudium in Straßburg und München promovierte er 1914. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er von den Franzosen aus seiner deutschen Heimat vertrieben, da er als Deutscher dort unter nun französischer Verwaltung den Arztberuf nicht mehr ausüben durfte. Er fand dann zunächst Arbeit als Laborant, Filmkopierer und Kinooperateur bei einer Werbefilmfirma in Frankfurt am Main. 1924 gründete er eine eigene Bild- und Filmagentur, mit der er sich erfolgreich auf Industriewerbung und Buchillustration spezialisierte.
Zwei Jahre später stellte er den Fotografen Alfred Tritschler ein, den er dann 1927 als Teilhaber mit in die Firma aufnahm. Um dieselbe Zeit bekam Paul Wolff auch seine erste Leica. Obwohl er für seine Arbeit zwar weiterhin die konventionelle Plattenkamera bevorzugte, experimentierte er auch mit der handlicheren Kleinbildkamera. In den 1930er Jahren war er dann einer der erfolgreichsten Fotografen in Deutschland und seine Firma „Dr. Paul Wolff & Tritschler“ wurde zum führenden deutschen Unternehmen für Industrie- und Werbefotografie. Berühmt wurde er durch seine Zeppelinfotografien, zudem begleitete er fotografisch das Werden des neuen Deutschen Reiches in den Jahren 1933 bis zur Zerstörung 1945.
1944 wurde sein Haus in Frankfurt a.M. bei den sogenannten „Befreiungsversuchen“ durch einen anglo-amerikanischen Terrorangriff in Schutt und Asche gebombt und dabei auch große Teile seines Plattenbildarchivs vernichtet.
Schriften (Auswahl)
- Aus Zoologischen Gärten. Lichtbildstudien, 1929
- Frankfurt a.M., Weltflughafen, 1930
- Formen des Lebens. Botanische Lichtbildstudien, 1931
- Meine Erfahrungen mit der Leica, 1934
- Was ich bei den Olympischen Spielen 1936 sah
- Heinrich Hauser: Im Kraftfeld von Rüsselsheim, Verlag Knorr und Hirth, München 1940, mit 80 Farbphotos von Dr. Paul Wolff
- Schönheit am Wege, 1949