Postleitzahl

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Die Postleitzahl (PLZ) ist eine Kennzahl eines Ortes oder Ortsteils als Bestandteil der Postanschrift.

Geschichte

Seit 1853 verwendete die Thurn und Taxissche Postverwaltung Ringnummernstempel, deren Nummerierung für die Postorte einem bestimmten System folgte. 1917 veröffentlichte Carl Bobe ein postalisches Organisationsschema und gliederte Deutschland in Großräume, regionale Gebiete und örtliche Bereiche.

Zur Beschleunigung der Postverkehrs wurden vom Reichspostministerium am 25. Juli 1941 neue Päckchen-Leitgebiete mit neuen Postleitzahlen eingerichtet. Die Reform war u.a. durch den stark zunehmenden Feldpostverkehr im Zuge des Zweiter Weltkrieg erforderlich geworden. Ab dem 19. Oktober 1943 war die neue Postkennzeichnung auch für die gesamte zivile Post anzuwenden.

Die Postleitzahlen der Reichspost verwendete nach dem Krieg kaum noch jemand. 1952 wurden lediglich 36 Prozent aller Sendungen mit der richtigen Nummer versehen. Daraus ergaben sich Schwierigkeiten bei der Verteilarbeit und es kam - als Folge - zu Fehlleitungen; die Laufzeiten stiegen. Gleichzeitig wuchsen Personal- und Nebenkosten deutlich an. Mitarbeiter wurden aber dringend benötigt. Zum Beispiel Kraftfahrer: Minister Stücklen forderte am 11. März 1957 die Oberpostdirektionen auf, den Bahnpostdienst auf Nebenstrecken einzuschränken und stattdessen Orte, die in Zukunft nicht mehr über die Schiene erreicht würden, über die Straße zu versorgen.

Die Umsetzung dieser Rationalisierungsmaßnahmen setzte die Einrichtung von Leitbereichen voraus, die nach einheitlichen Grundsätzen gegliedert waren. Deshalb wies der Postminister die Oberpostdirektionen am 20. März 1959 an, „Betriebspläne für die leitmäßige Zusammenfassung der Bestimmungsorte” zu erstellen. Diese bildeten die Grundlage des neuen Postleitsystems. Nachdem die Oberpostdirektionen bis zum Herbst 1959 ihre Ergebnisse an das Ministerium geschickt hatten, konnte am 6./7. April 1960 auf der „Fahrplankonferenz” in Ottobeuren die Einteilung festgelegt werden. An dieser Zusammenkunft nahmen Vertreter aller Oberpostdirektionen und Bahnpostbetriebsleitungen teil.

Es dauerte dann noch etwa anderthalb Jahre, bis die 4-stelligen Postleitzahlen ausgearbeitet waren. Berlin erhielt die symbolträchtige Postleitzahl 1000. Am 3. November 1961 konnte Richard Stücklen die Zahlen im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Nr. 126 bekanntgeben.

Am 23. März 1962 trat Stücklen vor die Presse und informierte 254 Journalisten der Bundespressekonferenz. Er erklärte, warum sich die Post für 4-stellige Zahlen entschieden habe. Das Verkehrsgebiet war nun in 7 Leitzonen gegliedert. Jede Leitzone wurde noch einmal in bis zu 10 Leiträume unterteilt, jeder Leitraum wiederum in bis zu 10 Leitbereiche. Hinzu kamen, mit der 4. Stelle, die Postorte. Zum Beispiel stehen bei „5378 Blankenheim” die 5 für die Leitzone, die 53 für den Leitraum, die 537 für den Leitbereich und die 5378 für den Postort.

Die Pressekonferenz am 23. März 1962 bildete den Auftakt einer umfangreichen Werbekampagne für das neue Zahlensystem. Sie war geprägt von dem Slogan „Vergißmeinnicht - Die Postleitzahl”, den Peter Frankenfeld in der gleichnamigen Samstagabend-Sendung populär machte. Ziel von „Vergißmeinnicht” war es, den Bürger „als Kunden freundlich werbend zu überzeugen”, so Hans Joachim Klimek von der Oberpostdirektion Hamburg, damals im Postministerium für die Postleitzahlen zuständig. Da es weltweit keine Vergleichsgrundlage gab, war es völlig ungewiß, wie die Bevölkerung die Postleitzahlen annehmen würde. Betriebsfachleute gaben zu bedenken, daß die Zahlen erst dann effektiv seien, wenn mit ihnen etwa 75 Prozent aller Sendungen versehen sein würden.

Daher hatte das Fachreferat Werbung bereits Anfang des Jahres 1961 seine Arbeit aufgenommen.

Der Postdienst bilanzierte die Einführung der 4-steiligen Postleitzahl als großen Erfolg. Zahlreiche ausländische Postverwaltungen folgten dem deutschen Beispiel: Die Deutsche Bundespost war die erste Post der Welt, die Postleitzahlen einführte. Heute gibt es ähnlich strukturierte Systeme in etwa 60 Ländern.

Siehe auch

Verweise