Projektion (Psychoanalyse)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Projektion ist ein ursprünglich aus der Psychoanalyse Sigmund Freuds stammender und dort als Teil der Abwehrmechanismen geltender Begriff, der eine Verlagerung eigener Wünsche, Gefühle oder Vorstellungen auf andere Personen oder Objekte bezeichnet. Nach Freuds Theorie werden Abwehrmechanismen eingesetzt, sobald zwischen dem Es (Triebprinzip) und dem Über-Ich (Moralprinzip) ein Konflikt entsteht, der nur mithilfe von Abwehrmechanismen (z.B. Verschiebung, Reaktionsbildung etc.) gelöst werden kann. Der Begriff Projektion sagt aus, daß Wünsche, Gefühle und Vorstellungen auf eine Zweitperson oder ein Objekt gerichtet werden. Dieser Vorgang verläuft im Unbewußten und wird meist von der entsprechenden Person überhaupt nicht wahrgenommen. Es werden vorwiegend Wünsche ausgedrückt, die die Person sich selbst verbietet. Stereotyp ist die Gestik „mit dem Finger auf andere Leute zeigen“. Diese Projektion ist laut Freud ein „negativer“ Abwehrmechanismus (wie die Somatisierung, also das plötzliche Erbrechen oder krisenbedingte Kopfschmerzen), da er den eigentlich Wunsch nicht erfüllt. Außerdem entstehen bei zunehmenden negativen Abwehrmechanismen, diverse Formen von Neurosen oder Phobien. Die Theorie wurde von dem ehemaligen Schüler Freuds und deutschen Psychologen Carl Gustav Jung weiter ausgebaut.

Beispiele

  • Beispielsweise zeigt sich eine geizige Person empört über ein andere Personen, die eher zum Geldausgeben neigen.
  • Eine Mutter schickt ihr Kind zur Tanz- oder Musikschule, damit es dem Kind besser geht. In Wahrheit werden dabei jedoch ihre eigene Wünsche auf das Kind verlagert.
  • Kleinbürger oder „Spießer“ geben sich entsetzt bei einer „Kleinigkeit“ wie, am geheiligten Sonntag Wäsche aufzuhängen, obwohl bei ihnen selber der Wunsch besteht, selbst noch ganz andere Gesetze zu übertreten
  • Grundsätzliches denunzieren von Personen; beispielhaft als „Sündenbock“, als Buhmann oder Vorzeigefigur

Abgrenzung

  • Rassismus: Inwieweit es sich bei Konfliten zwischen Rassen aus psychologischer Sicht um Projektion handelt (oder ob es sich doch um Notwehr oder um Widerstand handeln kann), muß im Einzelfall betrachtet werden. Als Argument könnte man nennen, daß Menschen anderer Rasse schnell als Sündenbock dienen. Als Gegenargumente könnten solche Konflikte auch sozialdarwinistisch betrachten werden, in Fällen, in denen die eigene Volksgruppe fremd im eigenen Land und verdrängt wird.
  • Doppelmoral (Pseudomoral) oder Selbstgerechtigkeit: Die Doppelmoral verkörpert oft gar keine psychologischen Wünsche, sondern sie rechtfertigt eigenes Verhalten nachträglich. Dieses Verhalten kann sogar in der Politik von Ländern und Nationen beobachtet werden, wenn beispielsweise die VSA den sogenannten „Schurkenstaaten“ vorwirft, sich mit Atomwaffen verteidigen zu wollen, obwohl man selbst zur Verteidigung im Besitz von Atomwaffen ist.
  • Übertragung: Abgrenzend dazu gibt es die Übertragung. Bei der Übertragung werden Gefühle und Gedanke auf eine Drittperson oder Drittobjekt übertragen, als Beispiele: Kunde beschimpft Verkäuferin, Verkäuferin ist weiterhin wütend und beschimpft ihre Familie. Vater ist gewaltätig zu den Kindern und die Kinder fangen an ihre Spielsachen zu zerstören. Hier wird das Gefühl von Aggression auf eine weitere, meist schwächere Person übertragen.