Quelle / Rede vom 6. November 1938 (Adolf Hitler)
Die Rede des Führers auf dem Gauparteitag in Weimar vom 6. November 1938
[...] Man kann vielleicht von einem Wunder sprechen, wenn man sich diese Entwicklung vor Augen hält. All die alten Parteigenossen, die diesen gewaltigen Aufstieg miterlebten, können nur mit Rührung zurückdenken an diese Zeiten und an das, was sich seitdem Großes ereignete. Was uns aber jetzt zurückblickend fast wie ein Wunder erscheint, ist nichts anderes als der Lohn für eine unermeßliche und unermüdliche Arbeit!
Denn das können wir Nationalsozialisten wohl vor der deutschen Geschichte behaupten: Noch niemals ist inbrünstiger, mit mehr Arbeit und auch mit mehr Opfern um das deutsche Volk gerungen worden als in dieser Zeit des Kampfes unserer Bewegung um den deutschen Menschen! Nunmehr haben wir dafür von der Vorsehung den Lohn bekommen, genau so wie einst das Deutschland des Jahres 1918 seinen Lohn erhielt!
Damals wurde es jener Segnungen teilhaftig, die wir unter dem Sammelbegriff „Demokratie“ verstehen! Das Deutschland von damals hat sich angeklammert an die Hoffnungen, die vielleicht am stärksten jener Amerikaner aussprach, der uns einen Frieden zusicherte, in dem es weder Besiegte noch Sieger geben sollte. Nachdem das deutsche Volk im Glauben an diese Theorien die Waffen niedergelegt hatte, wurde es belehrt, daß Demokratie in der Praxis etwas anderes ist als in der Theorie.
Wenn heute manchmal Parlamentarier oder Politiker in fremden Ländern zu behaupten wagen, Deutschland hätte seine Verträge nicht gehalten, dann können wir diesen Männern nur zur Antwort geben: Der größte Vertragsbruch aller Zeiten ist am deutschen Volk verübt worden! Alles, was man Deutschland in jenen 14 Punkten zugesichert hatte und auf Grund deren dann die deutschen Waffen niedergelegt wurden, ist nachher gebrochen worden.
1932 stand nun Deutschland vor dem endgültigen Zusammenbruch. Das Deutsche Reich und Volk, sie schienen verloren. Dann aber kam die deutsche Wiederauferstehung!
Sie begann mit einer Umwandlung des Glaubens. Während alle deutschen Parteien vor uns an Kräfte und Ideale glaubten, die außerhalb des Reiches und unseres Volkes lagen, haben wir Nationalsozialisten unentwegt den Glauben an unser eigenes Volk gefördert, ausgehend von der ewig gültigen Parole, daß Gott nur denen hilft, die bereit und entschlossen sind, sich selbst zu helfen. Wir haben an die Stelle all jener internationalen Faktoren – Demokratie, Völkergewissen, Weltgewissen, Völkerbund usw. – einen einzigen Faktor gestellt: unser eigenes Volk!
Dieses Volk aber mußte damit von seiner Zersplitterung und Zerrissenheit befreit werden. So entstand die nationalsozialistische Partei mit dem Befehl und der Aufgabe, dieses Sammelsurium politischer Verbände zu beseitigen und an ihre Stelle eine einzige Macht zu setzen: die Macht einer Bewegung! Die NSDAP wurde damit zur Trägerin der deutschen Volksgemeinschaft.
Wir alle waren uns darüber im klaren, daß eine wahre Volksgemeinschaft nicht von heute auf morgen, nicht durch Theorien oder Propaganda erzielt wird, sondern daß viele Jahrzehnte hindurch, ja vielleicht immer und für alle Zeiten der einzelne Mensch für diese Volksgemeinschaft erzogen werden muß. Diese Erziehungsarbeit haben wir seit der Gründung der Partei und besonders seit der Übernahme der Macht durchgeführt.
Aber nichts ist vollkommen auf dieser Welt, und kein Erfolg kann als endgültig befriedigend empfunden werden. Daher wollen wir auch heute nicht etwa behaupten, das Erreichte sei schon das gewollte Ideal an sich. Uns schwebt ein Ideal vor, und ihm entsprechend erziehen wir die deutschen Menschen, Generation um Generation.
So wird der Nationalsozialismus immer mehr von einem politischen Bekenntnis zu einer wirklichen Volkserziehung werden!
Als weitere Aufgabe war der Bewegung die Gestaltung einer neuen Führungsauslese und die Heranbildung einer neuen Führungsschicht gestellt. Nur ein Blinder kann heute noch bestreiten, daß die politische Führung der deutschen Nation jetzt innen und außen anders ist als etwa vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren.
Die Regenschirmtypen unserer bürgerlichen früheren Parteienwelt sind ausgelöscht und kehren niemals wieder!
Ich kann den wenigen, die vielleicht doch mit einer Träne im Auge darauf zurückblicken sollten, nur eines versichern: Diese Bewegung hat ihre heutige Führung aus einem harten Kampf heraus erhalten, die Führung der Zukunft aber, die wir heute großziehen, schaut noch ganz anders aus! Das wird ein Korps härtester Entschlossenheit und rücksichtslosester Tatkraft sein, so daß man sich in 30, 40 oder 50 Jahren gar nicht mehr wird vorstellen können, daß es einmal anders gewesen war. Die Partei ist der Garant dieser Führung unseres Volkes! Das Dritte aber, das wir uns schufen, ist die neue Wehrmacht. Ich habe vom ersten Tage an einen Grundsatz aufgestellt: Der Deutsche ist entweder der erste Soldat der Welt oder er ist überhaupt keiner! Keine Soldaten können wir nicht sein und wollen wir nicht sein. Daher werden wir nur die ersten sein!
Als friedliebender Mann habe ich mich bemüht, dem deutschen Volke jene Wehr und Waffen nunmehr zu schaffen, die auch andere zum Frieden zu überzeugen geeignet sind.
Es gibt nun allerdings Leute, die den Igel beschimpfen, weil er Stacheln hat. Sie brauchen freilich diesem Tier nur seine Ruhe zu lassen! Es hat noch kein Igel angegriffen, es sei denn, er wurde selbst bedroht. Das möchten auch wir uns vornehmen! Man soll uns nicht zu nahe treten. Wir wünschen nichts anderes als unsere Ruhe, unsere Arbeitsmöglichkeit und das Lebensrecht für unser Volk, das gleiche Recht, das auch die anderen für sich in Anspruch nehmen.
Das müßten gerade die demokratischen Staaten begreifen und verstehen, denn sie reden ja dauernd von Gleichberechtigung! Wenn sie von den Rechten der kleinen Völker sprechen, wie können sie dann empört sein, wenn auch ein großes Volk das gleiche Recht beansprucht! Der Sicherung und der Garantierung dieses Rechtsanspruches dient unsere nationalsozialistische Wehrmacht!
In diesem Sinne habe ich auch außenpolitisch eine Umstellung vorgenommen und mich jenen Staaten genähert, die ähnlich wie wir gezwungen waren, sich für ihr Recht einzusetzen. Wenn ich heute die Ergebnisse dieses unseres Handelns überprüfe, dann kann ich sagen: Urteilt alle selbst, ob wir nicht wirklich Ungeheures mit diesen Prinzipien erreicht haben!
Wir wollen aber gerade deshalb nie vergessen, was uns diese Erfolge möglich gemacht hat. Wenn heute gewisse ausländische Zeitungen schreiben: „Das hättet ihr doch alles auf dem Verhandlungswege erreichen können!“ – so wissen wir sehr wohl, daß ja das Deutschland vor uns nichts anderes getan hat, als andauernd zu verhandeln. Fünfzehn Jahre lang haben sie nur verhandelt und haben dabei alles verloren. Ich bin ebenfalls bereit zu verhandeln, aber ich lasse keine Zweifel darüber:
Das deutsche Recht lasse ich weder auf dem Verhandlungswege noch auf irgendeinem anderen für Deutschland kürzen!
Vergiß nie, deutsches Volk, wem du deine Erfolge verdankst! Welcher Bewegung, welchen Gedanken und welchen Prinzipien! – Und zweitens: Sei immer vorsichtig, sei stets auf der Hut!
Es ist sehr schön, von internationalem Frieden und internationaler Abrüstung zu reden, allein, ich bin gegenüber einer Abrüstung der Waffen mißtrauisch, solange man nicht einmal den Geist abrüstet!
Es hat sich in der Welt die seltsame Gepflogenheit herausgebildet, die Völker in sogenannte autoritäre, das heißt disziplinierte Staaten und in demokratische Staaten einzuteilen. In den autoritären, das heißt in den disziplinierten Staaten ist es selbstverständlich, daß man fremde Völker nicht verleumdet, nicht über sie lügt und nicht zum Kriege hetzt! Aber die demokratischen Staaten sind eben „demokratisch“, das heißt, dort darf dies alles geschehen!
In den autoritären Ländern ist eine Kriegshetze natürlich unstatthaft, denn ihre Regierungen sind ja verpflichtet, dafür zu sorgen, daß es keine Kriegshetze gibt. In den Demokratien aber haben die Regierungen nur eine Pflicht: die Demokratie aufrechtzuerhalten, das heißt die Freiheit, wenn notwendig auch zum Kriege hetzen zu dürfen!
Ich habe kürzlich drei dieser internationalen Kriegshetzer beim Namen genannt. Sie haben sich getroffen gefühlt, aber nicht etwa nach der grundsätzlichen Seite hin, nein, nur deshalb, weil ich es wagte, sie beim Namen zu nennen. Herr Churchill hat offen erklärt, er sei der Meinung, daß man das heutige Regime in Deutschland beseitigen müsse unter Zuhilfenahme innerer deutscher Kräfte, die ihm dankbar dafür zur Verfügung stehen würden.
Wenn Herr Churchill weniger mit Emigrantenkreisen, das heißt mit ausgehaltenen, vom Ausland bezahlten Landesverrätern, verkehren würde, sondern mit Deutschen, dann würde er den ganzen Wahnsinn und die Dummheit seines Geredes einsehen. Ich kann diesem Herrn, der auf dem Monde zu leben scheint, nur eines versichern: Eine solche Kraft, die sich gegen das heutige Regime wenden könnte, gibt es in Deutschland nicht! In Deutschland gibt es nur eine Kraft, die Kraft der deutschen Nation, in Führung und Gefolgschaft, in Wehr und in Waffen.
Ich will diesem Herrn gar nicht bestreiten, daß wir natürlich kein Recht haben, etwa zu verlangen, daß die anderen Völker ihre Verfassungen ändern. Ich habe aber als Führer der Deutschen die Pflicht, diese Verfassung und die Möglichkeiten, die sich aus ihr ergeben, zu berücksichtigen. Wenn vor einigen Tagen der Stellvertreter des englischen Oppositionsführers im Unterhaus erklärte, er mache kein Hehl daraus, daß er es begrüßen würde, wenn Deutschland und Italien vernichtet würden, dann kann ich natürlich nicht verhindern, daß dieser Mann vielleicht auf Grund der demokratischen Spielregeln mit seiner Partei tatsächlich in ein oder zwei Jahren zur Regierung kommt.
Aber das kann ich ihm versichern: Ich werde verhindern, daß er Deutschland vernichtet! Und genau so wie ich überzeugt bin, daß das deutsche Volk dafür sorgen wird, daß die Pläne dieser Herren in bezug auf Deutschland nie gelingen, genau so wird auch das faschistische Italien, das weiß ich, für sich sorgen!
Ich glaube, daß für uns alle diese internationalen Hoffnungen nur eine Lehre sein können, fest zusammenzustehen und fest zu unseren Freunden zu rücken. Je mehr wir in Deutschland selbst eine einzige Gemeinschaft bilden, um so geringer werden die Aussichten dieser Kriegshetzer sein, und je enger wir uns besonders mit dem Staat zusammenschließen, der sich in gleicher Lage befindet wie wir, mit Italien, um so mehr wird ihnen die Lust vergehen, mit uns anzubinden!
Wenn wir das Jahr 1938 heute noch einmal im Geiste an uns vorüberziehen lassen, dann kann es uns nur mit tiefstem Stolz und mit größter Freude erfüllen. Deutschland ist größer geworden auf dem natürlichsten und auf dem moralisch unanfechtbarsten Wege, den es gibt! Millionen von Volksgenossen, deren einzige Sehnsucht und einziges Ziel es war, zu Deutschland zurückkehren zu können, sind nun in unsere Gemeinschaft eingerückt! Sie werden das Reich nunmehr mit tragen helfen und ihm als treue Glieder dienen, weil sie selbst am besten erkennen konnten, was es heißt, abgesprengt und verlassen zu sein. Dieses Jahr ist aber für uns auch ein Jahr großer Verpflichtungen:
Wir müssen aus ihm die Erkenntnis und den Entschluß gewinnen, den erfolgreichen Weg niemals mehr zu verlassen! Wenn die andere Welt von Abrüstung spricht, dann sind auch wir dazu bereit, aber unter einer Bedingung: daß erst die Kriegshetze abgerüstet wird! Solange die anderen aber von Abrüstungen nur reden, die Kriegshetze aber infam weitertreiben, nehmen wir an, daß sie uns nur unsere Waffen stehlen wollen, um uns noch einmal das Schicksal von 1918/19 zu bereiten.
Da aber kann ich den Herren Churchill und Genossen nur eines sagen: Das gibt es nur einmal, und das kehrt nicht wieder!
Ich habe meinen Weg begonnen mit einem unbändigen Glauben an das deutsche Volk. Was anders hätte uns denn damals vor der Verzweiflung zurückhalten können? Ich glaubte an das deutsche Volk, an seine inneren Werte und damit auch an seine Zukunft.
Heute ist dieser Glaube wunderbar gerechtfertigt. Er hat in diesem letzten Jahr nur noch eine weitere Stärkung erfahren. Wie hat sich unser Volk in diesen fünf, sechs Jahren bewährt! Wie ist nicht alles das in Erfüllung gegangen, was ich Jahr um Jahr prophezeite, und was wir alle endlich erwarteten.
Wie hat sich nicht in diesen letzten Wochen und Monaten unser Volk so ganz wunderbar benommen. Sie können es mir glauben, meine Volksgenossen, ich bin ja so stolz und glücklich, daß ich euer Führer sein darf.
Gerade in diesen letzten Wochen hat unser deutsches Volk ein ebenso herrliches Bild harter Entschlossenheit gezeigt, wie ich es in seinen schwersten Belastungszeiten im Kriege kennengelernt habe: keine Nervosität, keine Hast, keine Unsicherheit, keine Verzweiflungsstimmung, sondern Zuversicht und treueste Gefolgschaft. Jeder einzelne Mann und jede einzelne Frau hat es gewußt, daß das Schicksal vielleicht auch den letzten Einsatz von uns hätte fordern können.
Dieser Geschlossenheit und dieser Ruhe ist es zu verdanken, wenn dieser letzte Einsatz uns erspart blieb! Das Schicksal hat uns nicht in die Schranken gefordert, weil es uns stark wußte! Das wollen wir als Lehre mitnehmen für alle Zukunft!
Dann kann unserem geliebten Deutschland nichts zustoßen, jetzt nicht und nicht in alle Ewigkeit.
Deutschland! Sieg Heil!
Die in der Freiburger Zeitung veröffentlichte Rede: