Römerstadt bei Waldgirmes

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Die Römerstadt bei Waldgirmes war eine römische Stadtgründung auf dem Gebiet des heutigen Hessens und die einzige römische Stadt, die sich östlich des Rheins befand. In ihr lebten Römer und Germanen friedlich nebeneinander, letztere paßten sich dabei der römischen Lebensweise an. Die Stadt wurde etwa um 4. v. d. Z. errichtet und zeigt eindrucksvoll, welche Pläne Rom mit Germania Magna hatte: Nachdem große Teile Germaniens durch römische Streitkräfte bereits militärisch besetzt waren, sollte das unterworfene Gebiet nun auch romanisiert werden. Die Germanen hätte damit das gleiche Schicksal wie zuvor bereits die Gallier ereilt. Die Gründung einer römischen Stadt war ein deutliches Zeichen, daß Rom sich hier dauerhaft einrichten und seine Macht zur Schau stellen wollte. Der um 9 n. d. Z. erfolgte Aufstand der germanischen Stämme unter Arminius machte diesem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung. Nach der Hermannsschlacht wurde die Stadt wohl von der fliehenden römischen Bevölkerung selbst in Brand gesetzt, um sie nicht den „Barbaren“ zu überlassen. Die vergoldete Reiterstatue des Augustus wurde wahrscheinlich von den Germanen zerstört.

Der Fund der Römerstadt bei Waldgirmes bezeugt, daß die Aussage Cassius Dios, der angab, daß bereits unter Varus erste Städte auf germanischem Boden gegründet wurden, der Wahrheit entsprach. Lange Zeit hatte man an jener Aussage Zweifel und war davon ausgegangen, daß die Römer lediglich Expeditionen in Germania Magna unternahmen, nicht aber sich dort niederließen.

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