Rede vom 15. Oktober 1933 (Adolf Hitler)

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„Kein Wiederaufstieg ohne Wiedererweckung deutscher Kultur und Kunst“

Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler vom 15. Oktober 1933 bei der Grundsteinlegung zum Haus der Deutschen Kunst in München

Quelle
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Es ist herrlich, in einer Zeit zu leben, die ihren Menschen große Aufgaben stellt.

Als die Regierung der nationalen Erhebung die Verantwortung übernahm, übernahm sie damit die Pflicht, die Aufgaben zu meistern, die wir alle vor und um uns sehen. Ein Volk ist zusammengebrochen und soll seine Wiederaufrichtung erleben. Wir wollen heute nicht hadern über das Unglück, das uns getroffen, die Katastrophe, die uns gestürzt hat. Wir wollen nur erkennen, daß das Gebrochene wieder aufgerichtet werden muß und daß der Verfall sich wieder zu neuem Leben wende.

Furchtbar sind Not und Elend über unser Volk gekommen. Eine stolze Wirtschaft, einst blühend und reich, scheint zu verfallen. Millionen fleißige Menschen verdammt die Arbeitsnot zum Müßiggang. Die Proletarisierung reißt immer neue Lebensstände in ihre Tiefe. Das Gefüge unserer Gesellschaft geht in Brüche, ja selbst an die Pforten der Tempel unseres Glaubens pocht die Faust der Träger einer neuen Weltzerstörung.

Unrast und Unfriede überall. Deutschland wehrlos und rechtlos, das Volk erfüllt von Verzagtheit und Verzweiflung! Uns hat das Schicksal die herrliche Aufgabe gestellt, in dieser Not zu kämpfen, die Herzen dieser verzagten Menschen wieder mit Glauben und Vertrauen zu erfüllen, die Wirtschaft in Ordnung zu bringen, den Millionen Feiernden Arbeit zu geben, die Stände vor der Vernichtung zurückzureißen, eine neue Gesellschaft aufzubauen und ihre Feinde mit eiserner Faust zu zügeln, die Nation, ihre sachlichen, moralischen und kulturellen Güter in Schutz zu nehmen vor den Elementen der Zerstörung. Eine kühne und stolze Mission!

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wenn wir die Wiederaufrichtung unseres Volkes als Aufgabe unserer Zeit und unseres Lebens empfinden, sehen wir vor uns nicht nur die leidende Wirtschaft, sondern ebenso die bedrohte Kultur, nicht nur die Not des Leibes, sondern nicht weniger die Not der Seele, und wir können uns keinen Wiederaufstieg des deutschen Volkes denken, wenn nicht wieder ersteht auch die deutsche Kultur und vor allem die deutsche Kunst. Wir vollziehen heute einen symbolischen Akt. Eine tragische Verkettung von Zufall, Schuld und Ungeklärtem vernichtet in einer Nacht ein Haus, das für immer verbunden bleiben wird mit dem künstlerischen Schaffen nicht nur einer Stadt, sondern der ganzen deutschen Nation. Schätze des deutschen Gemütes und der deutschen Kunst sind den Flammen zum Opfer gefallen.[1] Allein, was damals in wenigen Stunden der Vernichtung verfiel, kann nicht Vernichtung sein für alle Zukunft. Indem wir uns schmerzlich von dem Verlorenen trennen, beginnen wir vertrauensvoll mit dem Blick in die Zukunft den Aufbau des Neuen.

Ein Haus der Deutschen Kunst soll erstehen, der alte Glaspalast, durch viele Jahrzehnte ein Merkmal dieser Stadt, sich verwandeln in ein Denkmal unserer Zeit.[2]

Das junge Deutschland baut seiner Kunst sein eigen Haus. Wenn es aber diesen Bau der deutschen Kunst der Stadt München gibt, bekennt es sich zum Geiste desjenigen, der einst als bayerischer König diese Stadt zu einer Heimstätte der deutschen Kunst erhob.[3] Indem wir alle die Größe der Verdienste ermessen, die diese Kultstätte deutschen Kunstschaffens und Kunstlebens für sich buchen kann, gehorchen wir nicht nur der Stimme des Herzens, sondern auch dem Gebot der Gerechtigkeit, gerade diese Stadt für alle Zukunft zum Mittelpunkt eines neuen Kunstschaffens und Kunstlebens zu wählen.

Ein Volk sind wir, ein Reich wollen wir sein! So fanatisch wir für die Größe dieses Reiches, für seinen Frieden, aber auch für seine Ehre eintreten, so wenig wir dulden, daß irgendein Geist der Zwietracht die Einheit der Nation bedrohe, unverständige Eigenbrödelei die Kraft des politischen Willens schwäche, so sehr hängen wir an der Eigenart der deutschen Lande und wollen pflegen den Reichtum der Vielgestaltigkeit unseres inneren Lebens. Wenn ich heute in stolzem Glück mithelfen kann, diesen Grundstein zu legen, dann hoffe ich damit, dieser Stadt und dem Lande den Weg zu weisen in die Zukunft.

Nicht im Hader oder kleinen eifersüchtigen Streit mit anderen Brüdern unseres großen deutschen Vaterlandes haben wir die Möglichkeit des Eigenlebens Bayerns und seiner Hauptstadt zu sehen, sondern im Bekenntnis der unlöslichen Verbundenheit mit dem ganzen deutschen Volk sowie in der Größe des Beitrages, den dieser Stamm und diese Stadt hier leisten zur Größe des Reiches und zur Größe der deutschen Nation.

Dann aber wollen wir treu bleiben der Eigenart dieser Stadt. Wenn Berlin Hauptstadt des Reiches ist, Hamburg und Bremen die Hauptstädte der deutschen Schiffahrt, Leipzig und Köln Hauptstädte des deutschen Handels, Essen und Chemnitz Hauptstädte der deutschen Industrie, dann soll München wieder werden Hauptstadt der deutschen Kunst.

Sie findet damit den Weg zurück zu ihrer eigentlichen Größe. Was ein kleines Geschlecht nicht begriff, müssen wir zur Freude und zum Nutzen des ganzen deutschen Volkes erfüllen: Möge diese Stadt sich wieder zurückbesinnen auf ihre eigenste Mission, Stätte des Erhabenen und des Schönen zu sein, auf daß sich wieder als Wahrheit erweise, daß man diese Stadt gesehen haben muß, um Deutschland zu kennen.

In diesem Sinne wollen wir zum ersten schönen Bau des neuen Reiches hier den Grundstein legen, einem deutschen Baumeister[4] zu verdanken, der Stadt München zu treuen Händen, der deutschen Kunst zu eigen.

Quelle: Völkischer Beobachter vom 17. Oktober 1933; Titel der Rede entspricht der Veröffentlichung

Fußnoten

  1. Am 6. Juni 1931
 war das Ausstellungsgebäude Münchener Glaspalast aus den Jahren 1853/54 (Architekt: August von Voit) aufgrund Brandstiftung fast gänzlich niedergebrannt.
  2. Aus dem vom Freistaat Bayern 
geplanten Neubau des Glaspalastes wurde das von 1933 bis 1937 als Haus der 
Deutschen Kunst errichtete Gebäude an der Prinzregentenstraße.
  3. Gemeint ist Ludwig I.
  4. Paul Ludwig Troost (1878–1934)