Redundanz
Der Begriff Redundanz, adj. redundant, (lateinisch redundare „überlaufen, im Überfluss vorhanden sein“) bezeichnet:
- allgemein einen Zustand von Überschneidung oder Überfluss im Sinne von Überschüssigkeit, siehe Mehrprodukt
- Redundanz (Technik), das mehrfache Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer technischer Ressourcen (meist aus Sicherheitsgründen), wenn diese für den störungsfreien Normalbetrieb nicht benötigt werden.
- Redundanz (Informationstheorie), die Differenz zwischen Nachrichtengehalt und Entropie (Informationstheorie)
- Entropie (Sozialwissenschaften), die Eigenschaft eines Systems einer Systemkategorie, sich in dieser Kategorie mit eigenen Mitteln verändern zu können
- Redundanz (Kommunikationstheorie), das mehrfache Vorhandensein derselben Information
- Redundanz (Philosophie), Teile einer für eine Wirkung hinreichenden Faktorenkonjugation, wenn nach deren Abtrennung die übrigen Konjugationsglieder immer noch für die gleiche Wirkung hinreichend sind, siehe Redundanz (Informationstheorie)
- Genredundanz, wenn mehrere Gene eines Organismus dieselbe Funktion erfüllen bzw. mehrere Gene sich eine Funktion teilen, siehe Genduplikation
- Geodäsie: Messung zusätzlicher Richtungen und/oder Strecken, die über die notwendigen Bestimmungsstücke eines Dreiecks oder Vermessungsnetzes hinausgehen; siehe Überbestimmung
- Archivwesen: Doppelüberlieferung im Sinne, dass eine Archivalie (z. B. Druckschrift) doppelt in einem Archiv vorhanden ist
- Klettersport: Hintersicherung oder Verdopplung bestimmter (kritischer) Elemente der Sicherungskette zur Erhöhung der Sicherheit, z. B. die Verwendung von zwei Karabinern zur Seilumlenkung beim Toprope-Klettern.
- Kunst, Architektur und Design: Unnötige/überflüssige Teile einer für eine Wirkung hinreichenden Gestaltung, wenn nach deren Verzicht der Rest der Gestaltung immer noch für die gleiche Wirkung der Aussage, hinreichend sind; siehe Informationstheorie.
Ein Gegenpol ist "Beschränkung".