Reichsbund jüdischer Frontsoldaten
Der 1919 gegründete Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF) war ein Zusammenschluß jüdischer Kriegsteilnehmer. Im Ersten Weltkrieg nahmen im Deutschen Reich ansässige Juden auf deutscher Seite als Soldaten teil, wovon etwa 12.000 gefallen sein sollen.[1] Der RjF war antizionistisch und benannte als eines seiner Ziele eine Assimilation der Juden in Deutschland.
Historischer Zusammenhang und Vorläufervereinigungen
Bereits zu Beginn des großen Konflikts bekannten sich auch jüdische Vereinigungen innerhalb des Deutschen Reiches – angesichts der allgemeinen vorherrschenden nationalen Begeisterung und Verbundenheit im deutschen Volk – zu Deutschland. Im Aufruf des „Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ hieß es daher im September 1914:
- „Deutschland ist zu den Waffen gerufen worden. Was wir lange kommen sahen und was kommen mußte, ist eingetroffen; die niedrigsten Instinkte der Menschheit, Habsucht und Neid, haben Deutschlands Gegner zur Herausforderung veranlaßt... Über die deutschen Juden und den Krieg zu sprechen, erübrigt sich für den, der die Verhältnisse einigermaßen kennt. Die deutschen Juden waren und sind deutsch bis auf die Knochen. Sie sind im Laufe der Geschichte ein unlösbarer Bestandteil des deutschen Volkes geworden. [...] Besondere Begeisterung führte die Juden ins Feld: Die unmenschliche Behandlung der Juden in Rußland gibt dem Kampf gegen das russische Moskowitertum für die Juden eine besondere Bedeutung.“[2]