Rennweg (Haßberge)

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Der Rennweg ist eine 63 km lange mittelalterliche Waldstraße in den Haßbergen im fränkischen Haßgau.

Sogenannte Rennwege wurden im Mittelalter abseits von Siedlungen auf Höhenzügen oder durch Wälder angelegt, um eine schnelle, geheime und sichere Überbringung von Nachrichten durch Boten zu garantieren. Der Rennweg in den Haßbergen beginnt bei Hallstadt (Bamberg) und endet bei Sulzfeld im Grabfeldgau.

Geschichte

König Heinrich I. ließ zum Schutz des Reiches auf den Höhen der Haßberge eine Burgenkette anlegen, um einfallenden Hunnen das Vordringen zu erschweren. Diese Burgenkette begann bei der Wildburg im Norden und erstreckte sich bis zur Bischofsheimer Veste im Süden. Längere Botschaften konnten so leicht von Burg zu Burg gebracht werden. Bei den mittelalterlichen, oft undurchdringlichen Wäldern erwies sich der Rennweg als gute Reitstraße. Noch 1796 wurde er im Zuge des Ersten Koalitionskrieges als Marschroute von französischen und österreichischen Soldaten genutzt.

Nutzung im Laufe der Zeit

Im Laufe seiner Geschichte diente der Rennweg vielfältigen Zwecken: Tiere nutzten ihn als Wildwechsel, Siedler wanderten mit ihren Karren auf ihm, Heerhaufen zogen auf ihm umher, Bauern tätigten ihre Holzabfuhr auf dem Weg und Weinfuhren kreuzten ihn.'[1] Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von deutschen Soldaten genutzt.

Historische Quellen

„Der Rennsteig oder Rennweg, welcher bei Nassach über den Haßbergen gehet, allenthalben verraint (markiert) und vesteint (mit Grenzsteinen versehen), ist ein Überbleibsel von der Viis militaribus (Vie = Weg oder Straße, militaris = Heer), da man beim Einfall der Feinde, als der Hunnen etc. durch reitende Boten einander Nachricht gegeben hat. Er ziehet sich auf den höchsten Wald eines Teils gegen Böhmen zu, andern Teils gegen Hessen und Wetterau hin, ist auf beiden Seiten versteint, gehet auf der Höhe fort, so daß die Passage (der Durchgang) bei anschwellenden Wassern durch keinen Fluß gehindert wird.“[1] - Johann Werner Krauß in der ältesten Königsberger Chronik (17./18. Jahrhundert)

„Von Fulda führte bis Bamberg eine uralte Straße. Von Königshofen herkommend, erstieg sie bei der Wildburg die Haßberge und lief auf dem Kamm derselben oberhalb Königsberg hin nach Köslau, hierauf zwischen Kirchlauter und Neubrunn fort durch den Stettfelder Wald nach Dörfleins, von wo sie über eine erst im 30-jährigen Krieg zerstörte Brücke bei Hallstadt nach Bamberg gelangte.“[1] - [Vorname unbekannt] Sloger (1894 in seiner Chronik)

Fußnoten