Haßgau

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Als Haßgau bezeichnet man eine Region im nördlichen Teil Frankens, durch dem der Mittelgebirgszug der Haßberge verläuft. Es ist jedoch nicht genau definiert, wie weit der offizielle Haßgau verläuft. Gelegentlich spricht man vom gedachten Landschaftsdreieck mit Bamberg, Schweinfurt und Coburg.[1] Außerdem war der frühmittelalterliche Haßgau ein Untergau des Grabfeldgaus.

Name

Die ältesten Erwähnungen des Haßgaus lauten Hasagewe (um 814) und Hasagouue (923). Viele Heimatkundler neigten zu der Ansicht, daß sich die Bezeichnung Haß vom germanischen Stamm der Chatten (Hessen) ableitete, da diese in Teilen des Haßgaus ansässig waren. Diese Deutung würde jedoch entfallen, wenn man als Namensgeber einen Fluß heranziehen würde. Der Trierer Professor für Germanistik Dr. Peter von Polenz stellte den Hasagewe in die Reihe der mit Flußnamen gebildeten Gaunamen. Nach dem Freiburger Professor für Germanistik Dr. Hugo Steger, steckt in Hasa- das althochdeutsche hasan („grauglänzend“). Als Fluß könnte die Nassach infrage kommen, von der die Meinung existiert, sie könnte einst Hassach geheißen haben. Hasagewe ist also der Gau, den die „Grauglänzende“, die Nassach/Hassach durchfließt. Auch der Name der Stadt Haßfurt erklärt sich somit: Hasefurth (1230, 1243) ist die Stelle, wo man aus dem Haßgau kommend die Furt [des Maines] überquert (Haßgaufurt).[2] Der Hase im Stadtwappen von Haßfurt ist ebenfalls auf das althochdeutsche hasan zurückzuführen, denn der Hase enthält diesen Wortstamm und heißt somit "der Graue", was ein Hüllname ist.[3]

Der Hase im Haßfurter Stadtwappen

Haßberge

Die Haßberge sind die Fortsetzung des Steigerwaldes auf der anderen Mainseite. Beide Höhenzüge sind vom gleichen Untergrund aufgebaut - dem Keupersandstein. Am Südrand der Haßberge entstanden somit logischerweise von Zeil am Main bis Eltmann umfangreiche Steinbrüche, wo auch der Sandstein abgebaut wurde, aus dem der Bamberger Reiter gefertigt wurde (Zeiler Sandstein). Die höchsten Erhebungen der Haßberge sind die Schwedenschanze (487 m), der Nußhügel (506 m), der Laubhügel (505 m) und die Nassacher Höhe (512 m).

Landkreis Haßberge

Der Landkreis Haßberge entstand im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972. Der einstige Kreis Haßfurt wurde mit den Kreisen Hofheim in Unterfranken und Ebern zusammengelegt. Aus weiteren aufgelösten Landkreisen kamen noch die Ortschaften Koppenwind, Wohnau, Wustviel und Geusfeld hinzu. 1973 erhielt der neue Kreis den Namen Landkreis Haßberge. Dieser Landkreis beinhaltet das Kerngebiet des Haßgebirges.

Zitate

Den Haßgau, der schon in Urkunden aus dem Jahre 824 erwähnt wird, rechnete man in alter Zeit zum benachbarten Grabfeld. Indessen geht aus alten Karten des Grabfeldes hervor, daß schon zur Zeit der Karolinger der Haßgau für sich abgegrenzt war. - Dr. med. Hans Lehrecke[4]

Literatur

  • Gisela Blum, Hansmartin Kehl, Alfred Reichert: Stadt Haßfurt 1235-1985, Tagblatt-Druckerei KG, Haßfurt, 1985
  • Heinrich Höllerl, Michael Neubauer: Hassberge, Oberfränkische Verlagsanstalt und Druckerei GmbH, 1979
  • Der Hassgau - Das Land der Schlösser, Burgen und Ruinen, Verlag Josef Holl, 1972

Fußnoten

  1. Zur Geologie der Haßberge, Schulphysik
  2. Alfred Reichert in Stadt Haßfurt 1235-1985, Seite 25-26
  3. Alfred Reichert in Stadt Haßfurt 1235-1985, Seite 25
  4. Dr. med. Hans Lehrecke: Königsberg in Franken - Ein Beitrag zu seiner Geschichte und neueren Entwicklung, 1905, Seite 16