Krafft-Ebing, Richard von

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Richard von Krafft-Ebing (Lebensrune.png 14. August 1840 in Mannheim; Todesrune.png 22. Dezember 1902 in Graz) war ein deutscher Rechtsmediziner und Psychiater.

Leben

Nach seiner Promotion 1863 begann Krafft-Ebing seine psychiatrische Tätigkeit 1864 als Assistenzarzt an der Irrenanstalt Illenau. 1869 bis 1871 war er in Baden-Baden als Neuropathologe tätig und erhielt 1872 einen Ruf als Professor der Psychiatrie nach Straßburg. 1873 übernahm Krafft-Ebing das Direktorat der Steierischen Landes-Irrenanstalt in Graz und die neugegründete Professur für Psychiatrie an der dortigen Universität.

In Graz verfaßte er zahlreiche Monographien, das Lehrbuch der gerichtlichen Psycho-Pathologie, sein dreibändiges Lehrbuch der Psychiatrie und sein rasch in sieben Sprachen übersetztes Werk „Psychopathia Sexualis“. Zudem prägte Krafft-Ebing die Begriffe Masochismus und Sadismus, in Anlehnung an Leopold von Sacher-Masoch. 1889 wurde er an die Universität Wien berufen. Er definierte den Begriff der sexuellen Perversion als Gefahr für die Gesellschaft und untersuchte deren krankhafte Auswirkungen. Krafft-Ebing kam zu dem Ergebnis, daß Schwule für ihre angeborene „Inversion des Sexualtriebes“ nicht selbst verantwortlich seien und somit auch nicht in die Hände der Strafrichter gehörten. Es handele sich dabei vielmehr um eine krankhafte Verirrung als Fall für Nervenärzte.

Werke (Auswahl)

  • Die Sinnesdelirien. Ein Versuch ihrer physio-psychologischen Begründung und klinischen Darstellung (1864) (PDF-Datei)
  • Ueber die durch Gehirnerschütterung und Kopfverletzung hervorgerufenen psychischen Krankheiten (1868) (PDF-Datei)
  • Die Melancholie: Eine klinische Studie (1874) (PDF-Datei)
  • Über gesunde und kranke Nerven (1885) (PDF-Datei)
  • Lehrbuch der Psychiatrie auf klinischer Grundlage für praktische Ärzte und Studirende (1897) (PDF-Datei)
  • Psychopathia sexualis, mit besonderer Berücksichtigung der conträren Sexualempfindung. Eine klinischforensische Studie (1894) (PDF-Datei)
  • Lehrbuch der gerichtlichen Psychopathologie (1900) (PDF-Datei)
  • Grundzüge der Criminalpsychologie [...] für Juristen (1882) (PDF-Datei)
  • Eine experimentelle Studie auf dem Gebiete des Hypnotismus (1889) (PDF-Datei)
  • Arbeiten aus dem Gesammtgebiet der Psychiatrie und Neuropathologie (1897) (PDF-Datei)
  • Neue Forschungen auf dem Gebiet der Psychopathia sexualis. Eine medicinisch-psychologische Studie (1891) (PDF-Datei)
  • Verirrungen des Geschlechtslebens. Auf Grund der 11. Auflage von „Psychopathia sexualis“. Eine medizinisch-gerichtliche Studie für Ärzte und Juristen, Albert Müller Verlag, Zürich 1937 (HTML-Version)