Rinn, Anderl von

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Anderl von Rinn war ein dreijähriger Junge, der am 12. Juli 1462 im Tiroler Dorf Rinn von ortsfremden Juden im Zuge eines Rituals ermordet wurde. Im katholisch geprägten Tirol entstand somit eine Verehrung des „Anderles“, welche sich in einer jahrhunderte andauernden Wallfahrtstradition zeigte. Der von der jüdischen Freimaurerloge B'nai B'rith ausgezeichnete Bischof Reinhold Stecher verbot 1994 die Wallfahrt und ließ ein Fresko in der Kirche übermalen.

Bericht der Chronik

Im Dorfe Rinn lebte um die Mitte des 15. Jahrhunderts eine arme Taglöhnerswitwe, Maria Oxner, mit ihrem dreijährigen Knaben Andreas.

Als die Mutter eines Tages, am 12. Juli 1462, auf die Ambraser Felder zum Kornschneiden ging, übergab sie ihr Kind seinem Taufpaten, dem Weißelbauern von Rinn, Hannes Mayr, der ihr hoch und heilig versprach, das Anderle wie seinen Augapfel zu hüten. Der Göt aber liebte allzusehr das Geld und einen guten Tropfen, und so hatten jüdische Kaufleute, die auf der Ellbögener Hochstraße von der Bozner Messe her des Weges kamen, leichtes Spiel, als sie den Weißelbauern beredeten, ihnen das kleine Anderle, das sie vor dem Hause spielend angetroffen hatten und das ihnen gar so gut gefalle, zu überlassen. Die Bedenken des Bauern verscheuchten die fremden Männer mit dem Versprechen, dem Knaben eine gute Erziehung zu geben und ihn zum wohlhabenden Mann zu machen. Ganz wurde aber Hannes gewonnen, als ihm die Juden einen Hut voll blinkender Taler für das Kind und für ihn selbst zurückließen.

Die Männer aber schleppten das Anderle mit sich und verübten an ihm im nahen Birkenwald ein schauerliches Verbrechen. Auf einem großen Stein entkleideten sie das Kind, knebelten seinen Mund und schnitten ihm die Adern am ganzen Körper auf, so daß es in stummer Qual verbluten mußte. Dann hingen die Unmenschen den entseelten Körper an einen Birkenbaum und suchten das Weite.

Zur gleichen Stunde spürte die Mutter mitten in ihrer Arbeit auf den Ambraser Feldern einen warmen Blutstropfen auf der rechten Hand. Sie wischte ihn zuerst achtlos fort, da fiel ein zweiter und gleich darauf ein dritter Tropfen auf ihre Hand. Der Herzschlag der Mutter stockte, sie ahnte nun, daß ihrem Kinde Böses widerfahren sein müsse, und eilte heim, hinauf nach Rinn. Auf die bange Frage der Mutter, wo denn das Kind sei, erzählte der Göt ihr von den fremden Männern und wies der Frau den Hut voller Taler vor. Da wandelten sich zum Entsetzen des Hannes die Geldstücke in raschelndes, welkes Laub. Den verräterischen Göt aber befiel in der jähen Erkenntnis seiner unseligen Tat Wahnsinn.

Die unglückliche Mutter durchsuchte nun mit ihren Nachbarinnen die ganze Umgebung und fand bald zu ihrem Entsetzen den Leichnam des Kindes an der Birke hoch über dem blutbefleckten Stein hängen. Das Knäblein wurde unter großer Teilnahme des Volkes zunächst auf dem Friedhof zu Rinn bestattet. Als dort viele Wunder geschahen und eine herrliche Lilie aus dem Unschuldsgrab hervorwuchs, erbauten die Rinner über dem Martergrab eine Kirche, in der die Gebeine des Anderle, bekleidet mit kostbaren Gewändern, in der einen Hand eine goldene Palme, in der anderen ein goldenes Messerlein, oberhalb des Altars zur allgemeinen Verehrung aufgestellt wurden.

Die Mörder des Kindes sind nie gefunden und für ihre Untat bestraft worden, der leichtsinnige Göt mußte in seinem Irrwahn jahrelang mit schweren Ketten in einem Stall gehalten werden, bis ihn der Tod von seinem Elend erlöste.

In den Ambraser Feldern steht heute noch eine Kapelle zum Gedenken an die drei Blutstropfen. „Droben am judenstein“ wird seit 1670 die stattliche Kirche des Anderle von Rinn viel besucht.

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Josef Deckert: Vier Tiroler Kinder. Opfer des chassidischen Fanatismus, 1893 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!