Sälde

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Sälde oder auch Selde ist ein inzwischen ausgestorbenes Wort der deutschen Sprache. Es stammt aus dem Mittelhochdeutschen, wo es sælde lautete und das Ansehen eines Menschens vor Gott bezeichnete. Dem gegenüber stand der Begriff êre (Ehre), welcher das Ansehen vor der Welt bezeichnete. Beide Wörter waren zentrale Begriffe für das Rittertum und somit den christlichen Adel. Mit dem Niedergang des Rittertums und dessen Idealen starb auch der damit verbundene Begriff aus, während das Wort êre im Neuhochdeutschen als Ehre mit veränderter Bedeutung fortlebt.

Gottfried Keller lies in seinem Novellenzyklus „Die Leute von Seldwyla“ ein Dorf namens Seldwyla und deren Bewohner vorkommen. Im vorderen Teil des Dorfnamens ist das mittelhochdeutsche sælde noch zu finden.

Textbeispiel

  • Hartmann von Aue: Iwein (V. 1-5):
„Swer an rehte güete | wendet sîn gemüete, | dem volget sælde und êre. | Des gît gewisse lêre | künec Artus der guote (...)“
(Wer auch immer auf der Suche nach dem wahren Guten ist, dem folgen Ansehen vor Gott und der Welt. Davon zeugt der vorbildliche König Artus als Beispiel (...)[1]

Fußnoten

  1. Die einleitenden Worte des „Îwein“ stellt ins Neuhochdeutsche zu übersetzen ein Problem dar, daher gibt es keine Musterübersetzung. Je nach Übersetzer können daher größere, auch inhaltliche Unterschiede vorhanden sein.